Deutscher Übersetzerfonds vergibt Stipendien, Gastdozenturen und Projektförderungen

Deutscher Übersetzerfonds
Bild: Deutscher Übersetzerfonds

Dreimal jährlich vergibt der Deutsche Übersetzerfonds Stipendien an literarische Übersetzer. In der zweiten Vergaberunde 2023 wurden in zwei Jurysitzungen Ende Juni insgesamt 82 Bewerber für eine Förderung ausgewählt, davon arbeiten 65 in die Zielsprache Deutsch und 17 aus der Ausgangssprache Deutsch. Insgesamt wurden 310.200 Euro bewilligt.

Für die Zielsprache Deutsch wurde die Vergabe von 65 Stipendien in der Gesamthöhe von 265.200 Euro beschlossen. Die Statistik verzeichnet 19 berücksichtigte Ausgangssprachen, acht Sachbücher, sieben Lyrikprojekte, vier Kinder- und Jugendbücher, ein Theaterstück, einen Essay und, der Bewerbungslage entsprechend, ein breites Spektrum von Prosawerken. Dieser Jury gehörten Tobias Lehmkuhl, Frank Heibert, Annette Hug, Isabel Kupski und Rosemarie (Mascha) Tietze an.

Für die Ausgangssprache Deutsch wurden 17 Stipendiaten ausgewählt, die aus dem Deutschen in ihre jeweilige Zielsprache (10 unterschiedliche Sprachen) übersetzen und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. 45.000 Euro wurden hierfür bewilligt. Dieser Jury gehörten Andreas Kelletat, Gabriele Leupold und Valentina di Rosa an.

Die nächste Stipendienvergabe erfolgt im November 2023, die Bewerbungsfrist ist der 15. September 2023.

Neunzehn Gastdozenturen für literarische Übersetzer im Wintersemester 2023/24

Im Rahmen des Gastdozenturen-Programms des Deutschen Übersetzerfonds werden werden im Wintersemester 2023/24 neunzehn literarische Übersetzer an bundesdeutschen Universitäten und Hochschulen lehren. Für die Studierenden der unterschiedlichsten Fachrichtungen werden sie in Lehrveranstaltungen in das Metier des literarischen Übersetzens einführen, die neuesten Debatten analysieren, theoretische Ansätze reflektieren und – natürlich – Texte übersetzen.

Ermöglicht wird die qualifizierte Erweiterung des Lehrangebots durch Mittel der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien.

Das Programm wird im Sommersemester 2024 fortgesetzt.

Projektförderungen für 15 Initiativen

Mit Förderungen aus dem Projektfonds unterstützt der Deutsche Übersetzerfonds 15 Projekte mit insgesamt 164.331 Euro. Das entspricht rechnerisch einem Betrag von 10.955 Euro pro Projekt.

Der Projektfonds des Deutschen Übersetzerfonds unterstützt Kultureinrichtungen, aber auch Akteure der freien Szene, die das Übersetzen als Kunst oder auch als soziale Praxis in den Mittelpunkt von Veranstaltungen, Workshops und digitalen Angeboten stellen.

In der Förderrunde 2023 werden die folgenden 15 Projekte gefördert:

  1. Translit e. V.: Deutsche Übersetzerinnen über ukrainische Literatur. Ein Podcast
  2. Drama Panorama e.V.: panorama #4: übertheaterübersetzen – Theaterübersetzung erforschen
  3. C. Bomy/Theaterhaus G7 Mannheim: EURODRAM 2023 Vorstellung und Diskussion der Auswahl 2023 des deutschsprachigen Komitees EURODRAM
  4. BELLA triste e.V.: PROSANOVA 2023
  5. Sprachcafe Polnisch e.V.: Neue Romantik – deutsch-polnisch gedacht / Übersetzungsworkshop
  6. Y. Griesel/Internationales Theaterinstitut: Podcast Überübersetzen / 4. Staffel
  7. A. Hansen/Kulturwerk Berliner Schriftstellerinnen u. Schriftsteller: Kollektive Intelligenz – Erkenntnisse über Übersetzungsmaschinen und Literatur popularisieren
  8. Litprom e.V.: Litprom auf Weltempfang – Globale Literaturen übersetzen
  9. BücherFrauen e.V.: Gute Zusammenarbeit im Übersetzungslektorat
  10. Institut Francais: Sprache (über)Zeichnen – Bilder übersetzen / Übersetzen mit Bildern
  11. TraLaLit GbR: TraLaLit – Magazin für übersetzte Literatur
  12. Goethe-Zentrum Jerewan, Armenien: Armenisch-Deutsche Übersetzerwerkstatt
  13. poco.lit. GbR: Autor*in trifft Übersetzerin
  14. Literaturhaus Bonn e.V.: Themenreihe Übersetzerhandwerk
  15. Deutsches Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI): 2. Branchentreff THEATERÜBERSETZEN

Der Jury gehörten an: Stefanie Stegmann, Ingo Herzke und Gabriela Stöckli.

Voraussichtlich wird es 2024 wieder eine Ausschreibung für den Projektfonds geben.

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