Prinz Harry im Aktuellen Sportstudio – Namen der Dolmetscher werden wie immer eingeblendet

Prinz Harry
Prinz Harry war zehn Jahre beim Militär und zweimal zu längeren Einsätzen in Afghanistan. Er hat die Invictus Games als internationalen Sportwettkampf für Kriegsversehrte ins Leben gerufen. - Bildschirmfoto

Das „Aktuelle Sportstudio“ des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) hat am 9. September 2023 wie immer vorbildlich die Namen der Simultandolmetscher eingeblendet:

  • Detlef Bruck-Willberg, Speyer, lieh Prinz Harry seine Stimme.
  • Jeremy Groves, Frankfurt am Main, sprach für den Afghanistan-Veteranen Angelo Anderson.

Anlass der Einladung von Prinz Harry, Verteidigungsminister Boris Pistorius und zwei Sportlern in die 75-minütige Sendung war die am selben Tag erfolgte Eröffnung der siebentägigen Invictus Games in Düsseldorf.

Sportstudio, Dolmetscher Detlef Bruck-Willberg
Der in Speyer lebende Germersheim-Absolvent Detlef Bruck-Willberg gehört zu den Routiniers im Dolmetschgeschäft. – Bildschirmfoto

Das ZDF verfährt in Sachen Dolmetschernennung nicht nur bei königlichen Gästen oder hochrangigen Politikern oder Sportfunktionären so. Die Namen der Dolmetscher wären auch dann eingeblendet worden, wenn nur unbekannte Teilnehmer der Spiele zu Gast gewesen wären.

Sportstudio, Dolmetscher Jeremy Groves
Der gebürtige Brite Jeremy Groves hat in Leicester, Heidelberg und Salamanca studiert. Anschließend ließ er sich in Frankfurt am Main nieder. – Bildschirmfoto

Das internationale Sportereignis für Soldaten, die im Dienst bleibende körperliche oder seelische Verletzungen erlitten haben, wurde von Prinz Harry 2014 ins Leben gerufen. Er ist nach wie vor Schirmherr der Invictus Games Foundation, die auch außerhalb der Spiele Veteranen unterstützt. Die Games finden dieses Jahr zum ersten Mal in Deutschland statt.

Keine Show für die Medien, sondern ernsthaftes Anliegen

Der jüngste Sohn des britischen Königs, der in der Vergangenheit durch zahlreiche peinliche Vorfälle in die Schlagzeilen der Klatschpresse geriet, wird für sein langjähriges Engagement im Rahmen der Invictus Games von Sportlern, Veteranenverbänden und den Streitkräften in den höchsten Tönen gelobt. Er habe mehr für die Unterstützung von Kriegsveteranen getan und erreicht als viele andere.

Auch der mehr als einstündige Auftritt im Aktuellen Sportstudio vermochte zu überzeugen. Harry wirkte locker, sympathisch und uneitel. Der fortlaufende persönliche Einsatz für das Invictus-Projekt scheint ihm ein ernsthaftes, inneres Anliegen zu sein.

Er wies im ZDF darauf hin, dass er selbst nur Glück gehabt habe, nicht verletzt worden zu sein. Er habe aber viele Verletzungen mit eigenen Augen gesehen und sei gemeinsam mit verletzten Kameraden aus Afghanistan ausgeflogen worden.

Richard Schneider