Die Übersetzerbarke des Literaturübersetzerverbands VdÜ geht 2023 stellvertretend für das gesamte Redaktionsteam an Freyja Melsted, Felix Pütter und Julia Rosche als Gründungsmitglieder von TraLaLit.
Als „Gruppe von Literatur- und Übersetzungsverrückten“ mit unbändigem Interesse an der Kunst des Übersetzens gründeten Freyja Melsted, Felix Pütter und Julia Rosche im Sommer 2018 ein Online-Magazin für übersetzte Literatur, das sich als „große Experimentierplattform“ für Übersetzungskritik versteht.
TraLaLit will die „unbesungenen Helden der Literatur“ besingen, sieht Übersetzen als die künstlerische Interpretation eines Originaltextes, sprudelt vor Ideen, das Übersetzen in den Fokus zu stellen, und sucht nach Kriterien einer echten, soliden und fundierten Übersetzungskritik: Eine Kritik, die Übersetzungen so würdigt, wie sie es verdient haben, weder oberflächlich noch pedantisch, weder banal noch akademisch. Solche Kritiken sind selten. Auf TraLaLit füllen sie ein ganzes Magazin unter so spannenden Rubriken wie Essay, Große Kleine Sprache oder Mein erstes Mal …
Von Anfang an war der Zuspruch für dieses innovative und unkonventionelle Projekt nicht nur unter den Übersetzenden, sondern in der gesamten Literaturbranche groß. Das Team ist inzwischen auf neun feste Mitglieder angewachsen. Gemeinsam setzen sich nun Anna Pia Jordan-Bertinelli, Lisa Mensing, Susana Mogollón Guarín, Felix Pütter, Julia Rosche, Viktoria Wenker, Hanne Wiesner sowie Sula Textor und Theresa Rüger und vormals Freyja Melsted ehrenamtlich für die Sichtbarkeit und Wertschätzung des Übersetzens ein.
Sie ermöglichten es, dass das Online-Magazin dieses Jahr seinen 5. Geburtstag feiern konnte. Die Bilanz bisher: 311 Beiträge, davon 137 Rezensionen und 73 Interviews. Und das Angebot wächst weiter, so etwa mit „TraLaLiest“, einem Format, das regelmäßig in Online-Veranstaltungen oder vor Ort zum gemeinsamen Lesen und Diskutieren einlädt.
TraLaLit ist als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) verfasst, deren Gesellschafter derzeit Lisa Mensing, Julia Rosche und Felix Pütter sind. 2023 wurde das Unternehmen aus dem Projektfonds des Deutschen Übersetzerfonds mit einer Summe von 15.401,80 Euro finanziell gefördert. Dadurch können Gastbeiträge je nach Aufwand mit einem Honorar im unteren dreistelligen Bereich vergütet werden. Die Redaktionsarbeit wird nach wie vor ehrenamtlich und unvergütet ausgeführt.
Übersetzerbarke undotiert, Übergabe auf Frankfurter Buchmesse
Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer Bedeutendes leisten. Die unabhängige Jury bestand aus Bettina Bach, Friederike von Criegern und Karin Uttendörfer.
Die drei Barken-Kunstwerke 2023 stammen vom Berliner Maler und Grafiker Kornelius Wilkens und nehmen auf quadratischen Leinwänden farbkräftig das Motiv der Barke auf. „Sprache ist der Treibstoff und die Übersetzung das Fortkommen“, so der Künstler.
Die festliche Preisverleihung findet während der Frankfurter Buchmesse statt, und zwar im Internationalen Zentrum für Übersetzung am Mittwoch, 18. Oktober 2023 um 13:00 Uhr.
Christel Kröning (VdÜ)