Mädchen missbrauchen ukrainischen Jungen in Kita – Unbeteiligter Zehnjähriger muss dolmetschen

Kindergarten, Kita
Bild: RosZie / Pixabay

Ein besonders krasser Fall von Kinderdolmetschen hat sich in Zittau zugetragen. In einer größeren Kindertagesstätte mit 165 Plätzen, die auch Grundschüler betreut, haben sich drei Mädchen an einem Erstklässler aus der Ukraine vergangen.

Um dem kein Deutsch sprechenden Vater des Jungen zu erklären, was seinem Sohn widerfahren ist, zog die Leitung des Hauses einen unbeteiligten zehnjährigen Jungen heran, der ebenfalls die Kita besucht. Als Kind eines deutschen Vaters und einer russischen Mutter spricht dieser ebenso gut Russisch wie Deutsch.

Die Sächsische Zeitung berichtet am 13.10.2023:

Der Zittauer Unternehmer [Name] schickt seinen zehnjährigen Sohn in den Kinderhort „[Name]“ in der Weinau. Und der Sohn erzählte jüngst daheim von einem schlimmen Vorfall dort: Demnach hätten drei Mädchen einem ukrainischen Erstklässler in einer etwas verborgenen Ecke des Horthofes die Hosen heruntergezogen und dem Buben einen Stift in den Anus eingeführt. Das allein ist schon erschreckend genug.

Empört ist [der Vater] aber darüber hinaus, wie sein Sohn ungewollt in die Sache mithineingezogen wurde: Weil sein Sohn auch Russisch spricht, wurde er von der Hortleitung als Dolmetscher herangezogen, um dem Vater des gedemütigten Jungen die Sache verständlich zu machen. [Der Vater des dolmetschenden Jungen] hat Strafanzeige gegen den Träger des Horts erstattet.

Immer wieder weisen Verbände und Wissenschaftler darauf hin, dass es Situationen gibt, in denen Kinder grundsätzlich nicht dolmetschen sollten. Weil sie die Tragweite der Situation nicht erfassen können und das Gespräch verstörend auf sie wirken könnte. Das gilt für Gespräche mit Rechtsfolgen ebenso wie Arztgespräche.

Dennoch kommt es regelmäßig vor, dass Töchter im schulpflichtigen Alter ihre nicht Deutsch sprechende Mutter zur Gynäkologin begleiten und unter Umständen auch Krebsdiagnosen verdolmetschen müssen.

Richard Schneider