Lothar Quinkenstein und Urszula Poprawska erhalten Karl-Dedecius-Preis 2024

Karl Dedecius
Karl Dedecius - Bild: DPI

Der Karl-Dedecius-Preis 2024 geht an Lothar Quinkenstein, Übersetzer polnischer Literatur ins Deutsche, und Urszula Poprawska, die aus dem Deutschen ins Polnische übersetzt.

Das Deutsche Polen-Institut ehrt beide für ihre herausragende übersetzerische Leistung und ihr Engagement für den deutsch-polnischen Kulturdialog. Die jeweils mit 10.000 Euro dotierten Preise werden am 24. Mai 2024 in Darmstadt verliehen.

Lothar Quinkenstein
Lothar Quinkenstein – Bild: Agnieszka Lindner / Viadrina

Quinkenstein Übersetzer von Nobelpreisträgerin Olga Tukarczuk

Mit Lothar Quinkenstein zeichnet die Jury einen Übersetzer, Schriftsteller, Lyriker und Literaturwissenschaftler aus. Er übersetzt Werke verschiedener Genres und Stilistik aus dem Polnischen ins Deutsche, unter anderem mehrere Bücher der Nobelpreisträgerin von 2018, Olga Tokarczuk, sowie von Henryk Grynberg, Ludwik Hirszfeld und Brygida Helbig-Mischewski.

Zu seinen Arbeiten gehören die Tandem-Übersetzungen mit Lisa Palmes der Geschichte eines Lebens von Ludwik Hirszfeld, der Jakobsbücher von Olga Tokarczuk und – derzeit in Arbeit – des historischen Romans Die Puppe von Bolesław Prus.

„Lothar Quinkenstein ist Übersetzer mit Leib und Seele; er zelebriert die Sprache und gibt sich niemals mit schnellen Ergebnissen zufrieden“, heißt es in der Begründung der Auszeichnung.

Neben seiner übersetzerischen Arbeit lehrt Quinkenstein an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und ist Mitarbeiter des Instituts für Germanische Philologie der Adam-Mickiewicz-Universität (AMU) in Posen im Studiengang „Interkulturelle Germanistik“ am Collegium Polonicum.

Poprawska übersetzt u. a. Kehlmann und Timm

Die freie Übersetzerin Urszula Poprawska lebt in Krakau. Seit 2001 übersetzt sie aus dem Deutschen ins Polnische für mehrere bedeutende Verlage. Sie übersetzte Werke namhafter deutschsprachiger Autoren wie Daniel Kehlmann, Uwe Timm, Arthur Koestler, Friedrich Reck-Malleczewen.

Sie hat darüber hinaus Reportagen von Günter Wallraff und historische Sachbücher unter anderem von Jörg Baberowski übersetzt.

Karl-Dedecius-Preis wird alle zwei Jahre verliehen

Der Karl-Dedecius-Preis wird seit 2003 alle zwei Jahre als Doppelpreis jeweils an einen polnischen und einen deutschen Übersetzer verliehen. Die festliche Preisverleihung findet abwechselnd in Krakau und Darmstadt statt.

Zu den Partnern gehört unter anderem die Karl-Dedecius-Stiftung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).

Bisherige Preisträger

  • 2022: Elżbieta Kalinowska und Andreas Volk
  • 2019: Monika Muskała und Thomas Weiler
  • 2017: Eliza Borg und Lisa Palmes
  • 2015: Katarzyna Leszczyńska und Sven Sellmer
  • 2013: Jakub Ekier und Bernhard Hartmann
  • 2011: Esther Kinsky und Ryszard Turczyn
  • 2009: Renate Schmidgall und Ryszard Wojnakowski
  • 2007: Tadeusz Zatorski und Martin Pollack
  • 2005: Maria Przybyłowska und Olaf Kühl
  • 2003: Krzysztof Jachimczak und Hans-Peter Hoelscher-Obermaier

PM Viadrina