Der „Internationale Museumstag“ findet im Jahr 2024 bereits zum 47. Mal statt. Er wird jährlich vom International Council of Museums ICOM für den 18. Mai ausgerufen. In Deutschland wird er vom Deutschen Museumsbund koordiniert und in der Regel am darauf folgenden Sonntag gefeiert. Das ist dieses Jahr der 19. Mai.
Mehr als 1.400 Museen ermöglichen Besuchern kostenlos Einblicke in die vielfältige Museumslandschaft und präsentieren sich als Orte des Wissens, des kritischen Denkens, des Austauschs und des gesellschaftlichen Miteinanders. Neben klassischen Angeboten wie Führungen finden sich unter den mehr als 3.500 Einzelveranstaltungen auch kreative Mitmach-Aktionen, Künstlergespräche, Workshops, Lesungen, Podcasts, kulinarische Museumsfeste und spannende Einblicke hinter die Kulissen.
Der Museumstag steht in Deutschland unter der Schirmherrschaft des Bundesratspräsidenten. Das Amt wird zurzeit von Manuela Schwesig ausgeübt, der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die den Aktionstag feierlich eröffnen wird. Sie betont:
Museen sind wichtige Einrichtungen, die Geschichte und Geschichten vermitteln. Sie sind Orte des Lernens und Erinnerns, der Freude und der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Wir wollen auf diese Weise das große Engagement für die kommunalen Museen bei uns im Land würdigen.
Eine durchsuchbare Datenbank mit sämtlichen Veranstaltungen steht auf der bundesweiten Plattform unter museumstag.de zur Verfügung.
Auch Sprachenmuseen wie das Wortreich und Mundolingua machen mit
An dem Aktionstag beteiligen sich auch Museen wie das 2011 eröffnete Wortreich in Bad Hersfeld, die „Wissens- und Erlebniswelt für Sprache und Kommunikation“.
Im Rahmen des Museumstags lädt das Haus zur Sonderausstellung „Ich versteh‘ euch nicht, ihr müsst ein bisschen lauter sprechen | schwatzen | babbeln | schnuddeln – (Sprach-)Vielfalt durch Dialekte“ ein. Die interaktive Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas der Philipps-Universität Marburg (DSA). Besucher können die Vielfalt der regionalen Sprachvarianten erkunden, sich an wissenschaftlichen Umfragen beteiligen und entdecken, wie Dialekte unsere Kultur, Identität, Intellekt und Kommunikation bereichern.
Das Kunstmuseum Kolumba in Köln präsentiert noch bis zum August die Ausstellung „Wort Schrift Zeichen – Das Alphabet der Kunst“:
Wenn das Wort Dauer haben soll, ist es an die Schrift gebunden, die sich ihrerseits von den linearen Möglichkeiten der Zeichnung herleitet und selbst Zeichen ist.
In Paris öffnet das private Sprachenmuseum Mundolingua seine Tore kostenlos für das interessierte Publikum:
Venez découvrir le seul musée des langues du monde en France à travers d’une visite guidée passionnante et surtout très ludique, en français ou en anglais ! Découverte des langues et de la linguistique à travers des jeux en lien avec des contenus du musée. Des jeux numérisés très variés projetés sur grand écran pour les petits et pour les grands ! Idéal entre amis ou famille !
Meist klein, aber fein: Museen für Sprache
Selbst in der Fachöffentlichkeit ist kaum bekannt, dass es Museen gibt, die sich mit der Sprache allgemein, mit Sprachgruppen oder einer bestimmten Sprache beschäftigen.
Zu ihnen gehören die Esperanto-Museen in Wien und Zaozhuang, das Wortreich in Bad Hersfeld, der SprachRaum in Buchen, das Sprachpanorama in Laufenburg (Schweiz), Mundolingua in Paris, das Museu da Língua Portuguesa in São Paulo oder Planet Word in Washington. In Mannheim soll 2024 der Spatenstich zum Bau des Forums Deutsche Sprache erfolgen.
- Liste Sprachmuseen
- 2022-08-09: Wiener Esperantomuseum übernimmt Archiv des Esperanto-Weltbundes
- 2020-08-01: In Mannheim entsteht das Forum Deutsche Sprache als offenes Museum und Begegnungsort
Richard Schneider