
Am 17. Juni 2024 wurde die Literaturübersetzerin Claudia Dathe im Literaturhaus München mit dem erstmals vergebenen „Sonderpreis der Literaturhäuser“ ausgezeichnet. Die Slawistin erhält den mit 7.500 Euro dotierten Preis für ihre Übersetzungen aus dem Ukrainischen und die Vermittlung ukrainischer Literatur und Kultur im deutschen Sprachraum.
Literaturhaus-Chefin Tanja Graf erklärte, dass Dathe vielen Deutschen den „Blick auf die Ukraine geöffnet“ und gezeigt habe, „dass das Land kein postsowjetisches Anhängsel ist“. Dathe werde „vor allem für ihre ebenso kenntnisreiche wie engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur, insbesondere der Literatur, im gesamten deutschsprachigen Raum“ ausgezeichnet.
Die Übersetzerin sorge mit ihrer unermüdlichen Arbeit dafür, dass die ukrainische Literatur und Kultur nicht gänzlich hinter dem Kriegsgeschehen verschwinde. „Wir als dankbares Publikum haben damit die Möglichkeit, wunderbare Literatur zu entdecken und nicht zuletzt auch ein tieferes Verständnis von den Zumutungen der Situation in der Ukraine heute zu gewinnen“, so Tanja Graf bei der Preisübergabe.
Dathe übersetzt aus dem Ukrainischen und Russischen unter anderem Autoren wie Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets, Andrej Kurkow, Marianna Kijanowska und Haska Shyyan.

Das Netzwerk der deutschen Literaturhäuser verleiht seit 2002 einen „Preis der Literaturhäuser“. Der ergänzende Sonderpreis wurde 2024 zum ersten Mal vergeben.
Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt in diesem Jahr der Autor Fiston Mwanza Mujila für seine Romane, Gedichte und seine besondere Art, die eigene Literatur vorzutragen, nämlich als Performance mit Saxophon- und Schlagzeug-Begleitung.
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Richard Schneider