Patricia Klobusiczky mit Prix Première 2025 ausgezeichnet

Patricia Klobusiczky
Patricia Klobusiczky 2018 auf der Frankfurter Buchmesse. - Bild: Richard Schneider

Der mit 2.000 Euro dotierte „Prix Première“ (Eigenschreibweise „Prix PREMIERE“) geht 2025 an die Autorin Raphaëlle Red und ihre Übersetzerin Patricia Klobusiczky für den Roman Adikou, erschienen bei Rowohlt (Original: Adikou, Grasset).

Über das Buch

Adikou ist eine Road-Novel über das Nachleben der Vergangenheit und darüber, was es bedeutet, zur eigenen Sprache zu finden. Adikous Herkunft ist verschwommen, ihre Familiengeschichte verwischt. Dann, in einem drückend heißen Sommer, hält sie es in Paris nicht mehr aus.

Adikou fliegt nach Lomé, Togo, dem Geburtsort ihres Vaters, den sie kaum kennt. Wonach sie sucht, ist unklar, die Fragen stellen die anderen: Bist du weiß, schwarz oder beides, sprichst du Ewe, reist du alleine, woher kommt deine Wut?

Entlang der westafrikanischen Küste und bis in die USA sucht Adikou nach einem Platz in der Geschichte und schafft sich ein Erbe aus Schlangenhäuten, Skylines und stickigen Nächten.

Klobusiczky wuchs mehrsprachig auf, studierte in Düsseldorf

Die Literaturübersetzerin Patricia Klobusiczky wurde 1968 als Kind einer Französin und eines Ungarn in Berlin geboren und wuchs mehrsprachig auf. Nach Abschluss des Studiengangs Literaturübersetzen in Düsseldorf arbeitete sie zehn Jahre lang als Lektorin für den Rowohlt-Verlag.

Seit 2006 ist sie freiberufliche Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen, unter anderem von William Boyd, Petina Gappah, Marie Darrieussecq, Anne Serre, Valérie Zénatti, Sophie Divry und Ruth Zylberman.

Von 2017 bis 2021 war Patricia Klobusiczky 1. Vorsitzende des Literaturübersetzer-Verbands VdÜ.

Raphaëlle Red
Raphaëlle Red und ihr erster Roman Adikou. – Bild: Adeline Rapon

Red lebt in Berlin, schreibt auf Französisch, Englisch und Deutsch

Die Autorin Raphaëlle Red wurde 1997 in Paris geboren und wuchs in Berlin auf, wo sie auch heute lebt. Sie studierte Sozialwissenschaften, forschte und lehrte zuletzt zur zeitgenössischen Literatur der afrikanischen Diaspora und wendete sich dann dem literarischen Schreiben zu. Adikou ist ihr Debütroman.

Red schreibt auf Französisch, Englisch und Deutsch. Ihre deutschsprachigen Texte sind bereits in den Anthologien „Resonanzen“ (Spector Books, 2022) und „Glückwunsch“ (Hanser Berlin, 2023) erschienen.

Preisverleihung auf Leipziger Buchmesse

Die Preisverleihung findet am 27. März 2025 auf der Leipziger Buchmesse statt. Der deutsche Autor Deniz Utlu, der vor kurzem für seinen Roman Vaters Meer mit einem Sonderpreis des europäischen Literaturpreises ausgezeichnet wurde, präsentiert das Buch und führt ein Gespräch mit den Preisträgerinnen.

Termine

  • 27.03.2025, 11:00-12:00 Uhr: Preisverleihung im Forum International (Halle 4, Stand C403)
  • 27.03.2025, 14:00-14:15 Uhr: „Voulez-vous parler avec Raphaëlle Red et Patricia Klobusiczky“, Mini-Empfang mit den Preisträgerinnen am Stand des Institut français (Halle 4, C400)

Preis würdigt neue Stimmen der französischen Literatur und deren Übersetzer

Jedes Jahr werden rund 1.000 Bücher aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und etwa 250 Romane finden sich auf den Tischen der Buchhandlungen wieder. Unter all diesen Neuerscheinungen befinden sich auch zahlreiche Romane von Autoren, die zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurden.

Wie kann man sich angesichts eines solch großen Angebotes zurechtfinden? Mit dem Prix Première wird eine repräsentative Auswahl der Vielfalt an neuen Stimmen der französischen Literatur gewürdigt. Eine Einladung, die vielfältigen literarischen Welten der verschiedenen Autoren und die hervorragende Arbeit ihrer Übersetzer zu entdecken.

In einem ersten Schritt erstellt das Büro für Buch- und Verlagswesen eine Longlist, die 16 Titel umfasst. Eine Fachjury wählt daraus drei Titel aus. Diese Shortlist wird auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Im Anschluss ist das Publikum aufgerufen, für seinen Favoriten abzustimmen.

Der Preis wurde 2020 vom Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen (ICFA) und vom Büro für Buch- und Verlagswesen des Institut français Deutschland ins Leben gerufen.

Sechsköpfige Jury

Für den fünften Durchgang des Prix Première bestand die Jury aus: Nicola Denis (Übersetzerin und Autorin, Preisträgerin Prix PREMIERE 2024), Karin Uttendörfer (Übersetzerin, Preisträgerin Prix PREMIERE 2021), Aurélie Maurin (Kuratorin, Übersetzerin und Leiterin des TOLEDO-Programms), Niki Théron (Senior Manager International Projects bei der Frankfurter Buchmesse), Manon Boutté (Kulturbeauftragte ICFA Tübingen) und Myriam Louviot (Leiterin des Büros für Buch- und Verlagswesen, Institut français Deutschland).

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