In Hessen sind laut Integrationsministerium rund 700 Laiendolmetscher im Einsatz

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Bild: Gerd Altmann / Pixabay

Im Bundesland Hessen sind zurzeit rund 700 Laiendolmetscher im Einsatz. Das hat das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales in Wiesbaden gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Seit Einführung eines Förderprogramms 2018 habe sich deren Zahl stetig erhöht.

Die Arbeit der Sprachmittler werde in den Kommunen bei Kindergärten, Schulen und Behörden stark nachgefragt und geschätzt, denn: „Sprache ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe.“

Kurzausbildung für Ehrenamtliche

Bei den Sprachmittlern handelt es überwiegend selbst um Migranten, die bereits ausreichende Deutschkenntnisse erworben haben.

Eine formale Dolmetscherausbildung können sie nicht vorweisen, aber sie müssen dem Integrationsministerium zufolge „vor ihren Einsätzen eine Basisqualifizierung im Umfang von 24 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten absolvieren“.

Dabei würden die Grundlagen der Dolmetschtätigkeit vermittelt, etwa, dass es wichtig sei, Neutralität zu wahren. Außerdem werden auch Grundkenntnisse zu den Institutionen in Deutschland vermittelt. Hierzu gehören etwa die Ausländerbehörden, Sozialämter und Krankenhäuser.

Darüber hinaus können je nach Einsatzgebiet besondere Fachkenntnisse vermittelt werden, zum Beispiel für das Gesundheitswesen.

Polizeiliches Führungszeugnis ist Pflicht

Vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit müssen die ehrenamtlichen Dolmetscher ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Zudem sei eine Erklärung zur „Schweigepflicht, Neutralität, Transparenz und wertneutralen Sprachmittlung“ zu unterschreiben.

Reich werden kann man mit dem Laiendolmetschen nicht. Denn für ihre Einsätze erhalten die engagierten Laien allenfalls eine pauschale Aufwandsentschädigung. Allerdings hat die verantwortungsvolle Tätigkeit schon manchem neue berufliche Perspektiven eröffnet.

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Richard Schneider

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