
Hochkarätig besetzt und mit rund 150 Zuschauern sehr gut besucht war am 20. Juni 2025 eine Gesprächsrunde in Düsseldorf zu den Perspektiven einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine.
Aus Berlin war der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev angereist (Botschaftsschreibweise von Олексій Макеєв, Transliteration Oleksij Makejew). Seine Gesprächspartnerin war Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Europa-Abgeordnete der FDP, die in Brüssel Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung des Europäischen Parlaments ist.
Die Moderation übernahm Dr. Monika Jung-Mounib (Journalistin und Autorin, früher Ukraine-Korrespondentin der Neuen Zürcher Zeitung), die auch das Eröffnungsreferat mit Fakten zur aktuellen Lage im Krieg um die Ukraine hielt.
Wie bei dieser Besetzung des Podiums zu erwarten, war man sich weitgehend einig (Ukraine, EU und NATO moralisch gut und unschuldig, Russland böse und an allem schuld). Ein paar kritische Fragen zur innenpolitischen Situation in der Ukraine und darüber, ob ein EU-Beitritt wirklich realistisch ist, hätten der Diskussion sicher gut getan.


Botschafter Oleksii Makeiev wies darauf hin, dass die Ukraine neben einer leistungsfähigen Landwirtschaft und Rüstungsindustrie auch weiteres Know-how in die Europäische Union einbringen könne, zum Beispiel pünktlich fahrende Züge. Nach einem Beitritt werde man Deutschland gerne helfen, dieses Problem in den Griff zu bekommen, versprach er mit einem Augenzwinkern.
Makeiev spricht hervorragend Deutsch. Die Grundlagen dafür wurden offenbar schon 1990 gelegt, als er im Alter von 15 Jahren im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Deutschland kam.
Seit 2022 ist Makeiev als Botschafter Nachfolger des berühmt-berüchtigten Undiplomaten Andrij Melnyk.


Die Journalistin und Autorin Dr. Monika Jung-Mounib hielt ein Eröffnungsreferat mit Hintergrund-Informationen zur Lage der Ukraine und möglichen Zukunftsszenarien für das Land. Sie moderierte auch die anschließende Podiumsdiskussion.

Für die gebürtige Düsseldorferin Strack-Zimmermann, deren späte politische Karriere einst in der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt ihren Anfang nahm, war die Veranstaltung in mehrfacher Hinsicht ein Heimspiel. Die zahlreich im Publikum vertretenen Ukrainerinnen und Osteuropa-Freunde sehen in ihr eine einflussreiche Verbündete in der Politik.



Für die Presse posiert Marie-Agnes Strack-Zimmermann gelegentlich mit einem schwarzen BMW-Motorrad der Modellreihe R 1200 C, das aber nur im Urlaub für längere Überlandfahrten aus der Garage geholt wird. Innerstädtisch ist die mehrfache Großmutter vorzugsweise auf einem weißen Motorroller von Honda unterwegs (Modell SH Mode 125), mit dem sie auch vor dem Gerhart-Hauptmann-Haus aufkreuzte. Dabei macht sie durchaus eine gute Figur, wie auch politische Gegner zugestehen müssen.
Motorisierte Zweiräder sind seit früher Jugend ihr Hobby und erklären auch die Helm-freundliche Frisur. Ihr erstes Mofa legte sich die geborene Marie-Agnes Jahn im zarten Alter von 15 Jahren zu.


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Richard Schneider