Leipziger Buchmesse: Ausländische Übersetzer beklagen Fehlen deutscher Weltliteratur

Zum Abschluss eines einwöchigen Seminars, das in Berlin begann, versammelten sich 62 Literaturübersetzer aus 33 Ländern zu einem gemeinsamen Messebesuch in Leipzig.

Auf einer Podiumsdiskussion berichteten sechs ausländische Übersetzer, dass es ihnen schwerfällt, in ihrer Heimat Begeisterung für moderne deutsche Autoren zu wecken. „Das ist alles keine große Literatur, keine Weltliteratur“, seufzte der Tscheche Tomas Dimter. Es gebe in Deutschland keine Autoren wie etwa Michel Houellebecq. Hingegen könne Günter Grass noch so schlechte Bücher schreiben, „aber die werden bei uns gekauft“, so Dimter. Der Italiener Matteo Galli erklärte, dass die Literatur, die in Deutschland angesagt sei, in Italien oft gar nicht gut ankomme.

Der ägyptische Literaturübersetzer Samir Grees beklagte die mangelnde Offenheit des Landes am Nil für ausländische Bücher. Ein krasser Gegensatz zum deutschen Markt, der als sehr übersetzungsfreudig gilt.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Märkische Allgemeine, 2007-03-26.]