Neue Standards in der technischen Kommunikation Thema in technische kommunikation 2/2006

„Neue Standards für Dokumentation und Hilfe“ heißt das Schwerpunktthema in der soeben erschienenen technischen kommunikation 2/2006. Die Fachzeitschrift wird von der tekom (Gesellschaft für technische Kommunikation) herausgegeben, dem Berufsverband der technischen Redakteure.

SGML, der Vorreiter heutiger Beschreibungssprachen, hat sich in den letzten Jahren heimlich aus der technischen Dokumentation verabschiedet. Inzwischen gehört das Feld unangefochten den Nachfolgeentwicklungen – einfacher im Aufbau und günstiger im Preis. Allen voran die eXtensible Markup Language, die sich nicht nur als plattformübergreifendes Datenaustauschformat etabliert hat. Nahezu jede Anwendung im TD-Bereich setzt inzwischen auf XML, wenn es um die effiziente Verwaltung technischer Informationen und Illustrationen geht. Um die Sprache herum haben sich jede Menge weiterer Standards angesammelt.

In dieser Ausgabe beginnt die Suche nach neuen Standards daher zunächst mit der Frage, welche der zahlreichen Standards für die technische Dokumentation überhaupt von Nutzen sind. Und: Welchen wohl die Zukunft gehört. Ein neuer Standard, von dem sich die Experten einiges versprechen, heißt Darwin Information Typing Architecture.

Auf der tekom-Jahrestagung war bereits allerhand über DITA zu lesen und zu hören. Dahinter verbirgt sich eine Informationsarchitektur aus dem Bereich Soft- und Hardware, entwickelt von IBM. Im Vordergrund stehen hierbei Module und Informationstypen, die individuell auf die Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden können.

Auch die nächste Generation der Windows-Hilfe, die im Betriebssystem Vista zum Einsatz kommen soll, setzt auf XML und damit auf eine deutliche Trennung von Inhalt und Gestaltung. Zudem scheint Microsoft viel stärker als bisher auf das Aussehen einer Online-Hilfe Einfluss nehmen zu wollen. Die Vista-Hilfe, deren Erstellung und die Konsequenzen für Hilfe-Autoren sind ebenfalls Thema dieser Ausgabe.

  • Standards mit Zukunft
    Seit den 90ern ist die Standardisierung in der technischen Kommunikation eng mit XML verbunden. Im XML-Umfeld sind zahlreiche weitere Standards entstanden. Welche haben sich durchgesetzt? Welchen gehört die Zukunft? Hans Holger Rath zieht eine Bilanz.
  • DITA – ein Standard für die TD?
    Die Informationsarchitektur DITA macht immer stärker auf sich aufmerksam. Eignet sich DITA auch für die Technische Dokumentation? Sissi Closs geht dieser Frage nach und beantwortet zahlreiche weitere über DITA.
  • Werkzeuge: Generationenwechsel im DTP?
    Mancher Anwender rüstet bereits auf die Zeit nach Adobe FrameMaker, zum Beispiel mit Adobe InDesign. Mit der aktuellen Version CS 2 besitzt das Programm einige Funktionen, die das Erstellen technischer Dokumentation vereinfachen sollen. Jörg Oyen erklärt, um welche Funktionen es sich handelt und was diese leisten.
  • Praxistipp: FrameMaker 7.2 – lohnt sich das Update?
  • Arbeitspraxis: Besser Strukturieren und Gestalten
    Mit Hilfe von fünf Spalten und zwanzig Zeilen lassen sich Struktur und Gestaltung einer Technischen Dokumentation deutlich verbessern. Peter Oehmig erläutert das praktische Vorgehen.
  • Sprache: Vom Wortfriedhof zur Corporate Language
    „Die Missverständnisse sitzen in den Köpfen der Verantwortlichen“, sagt der Terminologie-Experte Klaus-Dirk Schmitz, wenn er nach den Gründen gefragt wird, die ein unternehmensweites Terminologie-Management behindern. Gregor Schäfer hat mit ihm darüber gesprochen, warum es so wichtig ist, dass Unternehmen ihre eigene Sprache entwickeln.
  • Online-Hilfe: Zehn Fragen zur Vista-Hilfe
    Ende 2006 soll Vista auf den Markt kommen, das neue Betriebssystem von Microsoft, mit ebenfalls komplett neuer Online-Hilfe. Was erwartet den Hilfe-Autor? Wie verändert sich der Erstellungsprozess? Gabriele Schicht und Gertrud Grünwied geben erste Tipps für Einstieg und Projektvorbereitung.
  • Gesetze, Normen, Richtlinien: Neue Leitlinie für die Anlagendokumentation
    Der DIN-Fachbericht 146 soll Technische Redakteure unterstützen, die für Anlagen die Gesamtbetriebsanleitungen erstellen. Er zeigt, wie die Integration einzelner Komponenten erfolgen kann, so dass die Vorgaben der Maschinenrichtlinie erfüllt sind. Martin Galbierz stellt den neuen Bericht vor.
  • Informationsmanagement: Ich weiß, was Sie meinen!
    Noch steckt es in den Kinderschuhen, in einigen Jahren könnte es aber die Qualität von Suchergebnissen deutlich verbessern: das Semantic Web. Tanja Sieber und Wolfgang Bartz werfen einen Blick in die Zukunft des WWW und die Chancen für die Technische Dokumentation.

[Text: Gregor Schäfer / tekom.]