Sie sind hervorragend ausgebildet und verfügen über gute Sprachkenntnisse. Trotzdem scheint es für die 96 Männer und Frauen, die für die dänischen Truppen im Irak als Dolmetscher tätig waren, nicht leicht zu sein, in Europa Fuß zu fassen. So hat zum Beispiel nur einer von 13 Ingenieuren unter den Dolmetschern bereits eine neue Arbeitsstelle gefunden.
Politiker aller Parteien bedauerten diese Situation. Beschäftigungsminister Claus Hjort Frederiksen wies darauf hin, dass die dänische Wirtschaft eine „ganz besondere Verpflichtung“ habe, diese Menschen, die den dänischen Soldaten eine unverzichtbare Hilfe waren, eine berufliche Zukunft zu ermöglichen.
Die Dolmetscher und ihre Familien waren 2007 nach heftigen innenpolitischen Diskussionen von Dänemark aufgenommen worden, weil sie in ihrem Heimatland als „Kollaborateure“ mit Morddrohungen überzogen wurden. Nach dem Abzug der dänischen Truppen war für sie eine Rückkehr ins Zivilleben nicht mehr möglich.
Die Aufnahme der Dolmetscher geht auf eine Initiative dänischer Offiziere zurück. Der dänische Verteidigungsminister hatte diese zunächst strikt abgelehnt.
[Quelle: Der Nordschleswiger, 2008-07-19]