Das sehr frühe Erlernen von Fremdsprachen erhöht bei Kindern unter fünf Jahren das Stotter-Risiko. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Psychologen Peter Howell vom Londoner University College, die von der British Medical Association (BMA) veröffentlicht wurde. Ausgewertet wurden die Daten von 317 Londoner Kindern im Alter von acht bis zehn Jahren, die bei Logopäden in Behandlung sind.
Es zeigte sich, dass 20 Prozent der Stotterer zweisprachig aufgewachsen waren und im Elternhaus eine andere Sprache als in der Schule gesprochen wurde. Bei den zweisprachig erzogenen Kindern war es zudem schwieriger, den Sprachfehler zu beheben. Zweisprachige Kinder stottern in der Regel in beiden Sprachen. Jungen sind deutlich stärker betroffen als Mädchen.
Ein deutlich reduziertes Stotter-Risiko ergibt sich der Studie zufolge dann, wenn die Kinder bis zum fünften Lebensjahr hauptsächlich ihre Muttersprache erlernen und erst dann mit dem Erlernen einer Fremdsprache beginnen.