Für die Direktübertragung des letzten Rededuells der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten hatte Das Erste die Hamburger Simultandolmetscher Elmar Bott und Niels Hamdorf engagiert. Der Mediendienst teleschau stellt in einem Gespräch Niels Hamdorf (Deutsch, Englisch, Spanisch, Dänisch) näher vor, der seine Stimme dem Republikaner John McCain (Bild) lieh. Elmar Bott (Deutsch, Englisch) übertrug die Beiträge des Demokraten Barack Obama ins Deutsche.
Für Hamdorf war dieser Einsatz etwas Besonderes, denn: Ich weiß, dass tausende Zuschauer mir zuhören und jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird. Und das in dem Bewusstsein, dass sich die Kandidaten sehr intensiv vorbereiten, damit sie nichts sagen, was gegen sie verwendet werden kann. Insofern bin ich in diesen anderthalb Stunden extrem angespannt, weil mir keine Schwäche nachgesehen wird.
Auf die Frage, ob man sich als Dolmetscher eine persönliche Meinung zu den Personen erlauben dürfe, für die man dolmetsche, antwortet Hamdorf: Die darf man haben, aber im Endergebnis darf diese nicht zu spüren sein. Wenn man so will, ist Dolmetscher der opportunistischste Beruf, den man sich denken kann – wir reden anderen Leuten nach dem Maul. Natürlich gibt es den einen oder anderen, bei dem es sich einem innerlich umdreht. Aber durch sachgerechte Wiedergabe lässt man dem Zuhörer die Chance, seine eigene Sympathie oder Antipathie zu entwickeln.
Das Interview wurde auf verschiedenen Websites publiziert. Sie können es unter anderem hier in voller Länge lesen.
[Bild: Pressematerial von www.johnmccain.com.]