Medizin: Türkisch-Sprechstunde löst Verständigungsprobleme

Augenarzt Oktay Temiz bietet am Universitätsklinikum Ulm seit Kurzem recht erfolgreich eine spezielle Sprechstunde für Türken an. „Die ausländischen Bürger in Deutschland zögern länger, bis sie mit ihrem Problem zum Arzt gehen“, sagt Temiz, der in Stuttgart aufwuchs. Eine Früherkennung von Krankheiten werde dadurch oft verhindert und das könne ernste Folgen haben.

Neben der gelassenen Es-wird-schon-wieder-werden-Einstellung der Einwanderer seien es vor allem die mangelnden Deutschkenntnisse, die sie davon abhielten, zum Arzt zu gehen. Er kritisiert, dass viele „seit 30 oder 40 Jahren hier leben und nur ganz wenig Deutsch sprechen“. Seine Sprechstunde sei nur als Notlösung zu verstehen. Langfristig führe für die hier lebenden Ausländer kein Weg daran vorbei, vernünftig Deutsch zu lernen.

Die Ärztekollegen der Region sind Temiz für die Sprechstunde auf Türkisch dankbar und überweisen regelmäßig Patienten – nicht, weil sie diese nicht selbst behandeln könnten, sondern weil sie sie nicht verstehen.

Mareike Tolsdorf, Pflegewissenschaftlerin aus Dortmund, gibt zusätzlich zu bedenken, dass andere Kulturen auch eine „andere Symptompräsentation und Körperwahrnehmung“ haben. Sie fühlten sich eher „insgesamt krank“. Ärzte sprächen deshalb schon vom „türkischen Ganzkörperschmerz“.

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