Zeuge beschimpft Gerichtsdolmetscher als Verbrecher

Ein von seiner Frau verlassener Türke muss sich vor dem Amtsgericht Tettnang am Bodensee verantworten. Mit falschen Anschuldigungen hatte er die Justiz zu einem Rachefeldzug gegen den neuen Freund seiner Frau missbraucht.

Die als Zeugen geladene Frau und ihr neuer Freund, beide ebenfalls Türken, konnten samt neugeborenem Kind nur mit Polizeischutz in den Gerichtssaal gelangen. Denn schon bei früheren Gelegenheiten wurden sie von der Familie des Ehemannes und der Familie der Frau bis hin zu Handgreiflichkeiten bedroht.

Die Schwäbische Zeitung schreibt über die Verhandlung: „Höhepunkt war dann die Aussage des Schwiegervaters, dass der neue Freund seiner Tochter ein Verbrecher sei, weil er seine Familie zerstört habe. Auch den Dolmetscher bezeichnete er als Verbrecher, der alles falsch verstehe, weil er Kurde sei.“

Das vorläufige Ende der Geschichte: Der Angeklagte wurde zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt. Der Pressebericht schildert den Fall und dessen Vorgeschichte ausführlich und vermittelt so einen für Außenstehende amüsanten Einblick in die Parallelwelt der Deutschtürken – zu lesen in der Schwäbischen Zeitung.