Ioannis Ikonomou beherrscht nachweislich 32 Sprachen, hinzu kommen Grundkenntnisse in einigen weiteren. In einem Porträt auf der Website von n-tv heißt es:
Erklären kann er seine Begabung nicht. Er sei wohl damit geboren worden. Als 5-Jähriger habe er Englisch gelernt, zwei Jahre später folgte Deutsch. „Noch bevor ich 10 Jahre alt war, kam Italienisch dazu.“ Eine Sprache nach der anderen folgte, es sei „wie ein Spiel“.
Nach dem Studium der vergleichenden Sprachwissenschaften in Saloniki ging er nach New York, um an der Columbia University die Sprachen des Nahen Ostens zu studieren. Anschließend studierte er in Harvard indoiranische und skandinavische Sprachen, dann forschte er in Wien. Nach Brüssel brachte ihn 1994 ein Stipendium des Europaparlaments.
Seit zwölf Jahren arbeitet der 44-Jährige nun schon bei der EU-Kommission in Brüssel – zunächst als Konferenzdolmetscher und seit sechs Jahren als Übersetzer für juristische Fachtexte. EU-Sprachenkommissar Leonard Orban weist darauf hin, dass sein Fall auch in den polyglotten Kreisen der Sprachmittler „absolut außergewöhnlich“ sei. Die Autorin des Artikels fragte auch beim größten Berufsverband der Branche nach:
Staunen auch beim Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ). „Ein Übersetzer mit fünf Arbeitssprachen oder mehr, ist aus Sicht des BDÜ bereits eine Ausnahmeerscheinung“, erklärt Vereinschef Johann J. Amkreutz. Bei Ikonomou sind es gut fünfmal so viel.
Der Grieche hat sich auch tote Sprachen wie Gotisch, Sanskrit und Latein angeeignet. Als nächstes will er Amharisch lernen, die Amtssprache Äthiopiens.
Seine Tätigkeit bei der EU gefällt dem begeisterten Europäer, auch wenn die Texte, die er zu übersetzen hat, eher trocken und langweilig sein können.
Das ausführliche Porträt unseres Kollegen können Sie auf der Website von n-tv lesen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: n-tv, 2009-02-05; FAZ, 2009-02-06.]