Nelly Kostadinova ist zweifellos ein PR-Genie. Zumindest in der Übersetzungsbranche kann ihr niemand das Wasser reichen. Jetzt ist es ihr sogar gelungen, die „sozialistische Tageszeitung“ Neues Deutschland zu einem Bericht zu bewegen. Die Reporterin des ehemaligen SED-Zentralorgans war offensichtlich von der Powerfrau mit Migrationshintergrund und von dem Multikulti-Trubel in der Berliner Filiale beeindruckt. Aus Anlass der Eröffnung waren rund 30 freie Übersetzer aus der Region eingeladen worden.
Überschrift und Untertitel im Blatt der werktätigen Massen lauten: „Frau in der Welt der Männer – Eine Bulgarin verwirklicht ihre Träume in Deutschland und etabliert die Übersetzungsfirma Lingua-World“. Weiter heißt es: „Nelly Kostadinova konzipiert 2006 das Franchise-Konzept, das erste und bisher einzige in Deutschland für den Dolmetscher- und Übersetzermarkt.“
Die Folgen der Wirtschaftskrise hat Lingua-World nach eigener Aussage bis Februar 2009 kaum zu spüren bekommen. Seit März sinken aber auch in Köln die Auftragseingänge. „Wir bekommen weiterhin Nachfragen, aber für viel kleinere Summen als im letzten Jahr“, so Kostadinova.
Insgesamt ist der Artikel recht interessant, denn erstmals wird etwas ausführlicher über Kostadinovas Zeit in Bulgarien und das private Umfeld berichtet. Sie können ihn in voller Länge im Neuen Deutschland lesen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Neues Deutschland, 2009-05-28. Bild: Lingua-World.]