Bundessprachenamt: 3000 Besucher beim Tag der offenen Tür

Wolfgang Steimels
Wolfgang Steimels. – Bild: UEPO.de

Als einen vollen Erfolg bezeichnete der Präsident des Bundessprachenamtes, Wolfgang Steimels, den Tag der offenen Tür 2009 im Bundessprachenamt. „Nach unserer Schätzung folgten über 3.000 Besucherinnen und Besucher der Einladung, das Bundessprachenamt persönlich kennenzulernen“, so Steimels. „Wir konnten uns dabei nicht nur der Bevölkerung der Region präsentieren, sondern auch große Fortschritte in der Nachwuchswerbung erzielen“, so der Präsident. Insbesondere am Stand der Nachwuchswerbung des Bundessprachenamtes wurden viele Kontakte zu freiberuflichen Übersetzern sowie zu Lehrpersonal geknüpft. „Ich bin davon überzeugt, dass das Bundessprachenamt aus diesen Kontakten künftig profitieren wird“, so Steimels.

Großes Interesse für Dienstleistungsspektrum

Die Besucher zeigten sich am Tag der offenen Tür insbesondere von den Schnuppersprachkursen, den Dolmetschvorführungen und den Präsentationen der ausländischen Lehrgangsteilnehmer begeistert. Die rund 30 Schnuppersprachkurse, die unter anderem in Dari, Paschtu, Englisch und Finnisch angeboten wurden, waren deutlich besser besucht als beim letzten Tag der offenen Tür im Jahre 2006. Auch der Übersetzer-Arbeitsplatz und der CUSA-Raum waren häufiger frequentiert. Wichtig war dem Bundessprachenamt bei seinen Ausstellungen und Informationsangeboten, dass der Auftrag des Amtes deutlich wird und Fragen der Bevölkerung persönlich beantwortet werden konnten. Anzahl und Dauer der vielen individuellen Gespräche mit Besucherinnen und Besuchern zeigten, dass dies gelungen ist.

Informationen über Auslandseinsätze

Einen wichtigen Schwerpunkt des Tages der offenen Tür bildeten die Auslandseinsätze. Das Bundessprachenamt präsentierte in einem Infozelt seine Koordinierungs- und Planungszelle Unterstützung Auslandseinsätze, die zur Abteilung Sprachmittlerdienst gehört und die die Entsendung von Dolmetschern, Übersetzern und Sprachlehrern in die Einsatzgebiete der Bundeswehr steuert. Auch das Familienbetreuungszentrum Euskirchen, das die Beratung und Betreuung der Familienangehörigen von Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz übernimmt, stellte sich mit einem Informationsangebot vor. Das Konzept der Vernetzten Sicherheit wurde deutlich, indem auch die Polizei Nordrhein-Westfalen ihre Unterstützung der Auslandseinsätze der Polizei mit Informationsangeboten darstellte.

Rahmenprogramm brachte Kulturen näher

Nicht nur dieses Kennenlernen der Aufgaben der Bundeswehr und das Erleben fremder Sprachen und Kulturen stießen bei den Besuchern auf großes positives Echo. Auch die vielfältigen Darbietungen des kulturellen Rahmenprogramms waren gut besucht. Höhepunkt der Veranstaltung war am frühen Nachmittag ein rund zweistündiges Konzert der Big Band des Heeresmusikkorps 300 der Bundeswehr, die Titel der Swing-Ära präsentierten. Daneben traten mehrere Chöre und Tanzgruppen auf, darunter die Türkische Tanzgruppe Kars Folklör ekibi, der 1. Shanty Chor MGV Hürth und der Chor DaCapo aus Dansweiler. Zum Ausklang des Abends spielte die Band „Seven Creeks in the Garden“. In der Mehrzweckhalle, in der aufgrund der Witterung kurzfristig die meisten Gruppen auftraten, bildeten sich lange Schlangen an den Informationsständen der ausländischen Lehrgangsteilnehmer, die sich selbst und ihre Länder vorstellten. Fremde Länder und Kulturen wurden so nicht nur durch Tanz und Musik nähergebracht, sondern auch durch die persönlichen Kontakte zu Soldatinnen und Soldaten aus über 50 Nationen.

Europawahl als Zeichen der Verständigung

Die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des Bundesministers der Verteidigung stand, begann am Wahlsonntag um 10 Uhr und dauerte bis etwa 18:30 Uhr. Radio Erft, das von der Veranstaltung über 3 Stunden live berichtete, stellte in seinen Übertragungen einen deutlichen Bezug zu den parallel stattfindenden Wahlen zum Europäischen Parlament her, indem es ausländische Lehrgangsteilnehmer zu ihren Einschätzungen zur Europawahl befragte. Soldaten aus Estland und Belarus erläuterten ihre Sicht zur Bedeutung dieser Wahl. Das Bundessprachenamt stellte auf eine ganz besondere Weise einen Bezug zur Europawahl her. Denn „Europawahl“ war das Lösungswort eines Preisausschreibens, das am Tag der offenen Tür veranstaltet wurde. Für Präsident Steimels war dieser Bezug wichtig: „Im Bundessprachenamt pflegen wir internationalen Austausch und schaffen durch die Sprache eine wichtige Grundlage für Verständigung und letztendlich Frieden. Die Europawahlen zeigen, dass Verständigung, Frieden und Demokratie über Ländergrenzen hinweg gelingen kann. Wenn wir dies unseren Lehrgangsteilnehmern zeigen, die künftig in ihrem Land besondere Verantwortung tragen, und wenn diese dann noch besonders Deutschland aufgeschlossen gegenüberstehen, dann leisten wir einen wichtigen Beitrag für die internationale Sicherheit“, so Präsident Steimels.

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[Text: Wolfgang Sender. Quelle: Pressemitteilung Bundessprachenamt, 2009-06-16.]