Oettinger engagiert sich für die deutsche Sprache in Brüssel

Günther OettingerDer deutsche EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger (Bild rechts) ist der Ansicht, dass im EU-Hauptsitz zu wenig Deutsch gesprochen werde. „Wenn wir drei gleichberechtigte Amtssprachen in Brüssel haben, dann müssen wir sie auch aktiv pflegen“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Es sei unmöglich, dass Kommissionsvorlagen in letzter Minute auf Deutsch vorlägen oder dass bei einem Feueralarm im Kommissionsgebäude die Durchsagen lediglich auf Englisch und Französisch erfolgten. „Da ist unser Anspruch zu schwach“, so Oettinger. „So etwas würden sich die Franzosen nicht gefallen lassen.“

Oettinger selbst habe mittlerweile keine Schwierigkeiten mit seinen Englischkenntnissen, sagt er. „Heute habe ich kein Problem, Arbeitsgespräche jeder Art auf Englisch zu führen.“ Ende 2009/Anfang 2010 noch zeigte der Kommissar mangelhafte Kennntnisse der englischen Sprache und erhebliche Defizite in der Aussprache.

In der Europäischen Union sind 23 Amtssprachen anerkannt, in die jedoch nicht alle Dokumente übersetzt werden. Als Verfahrenssprachen gelten Englisch, Französisch und Deutsch.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: mittelbayerische.de, 18.08.2012. Bild: Jacques Grießmayer, Lizenz CC-BY-SA 3.0.]

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