„Vor der Tür wachen Eunuchen“ – taz kritisiert Arbeitsbedingungen der Rowling-Übersetzerinnen

In einer Glosse spießt die Berliner tageszeitung (taz) die von Geheimhaltungshysterie geprägten Sicherheitsvorkehrungen auf, die jüngst bei der Übersetzung des neuen Buches von Joanne K. Rowling einzuhalten waren. Einige Auszüge:

Mein Telefon wird verwanzt […]. Am Ende müssen wir Übersetzer eine notarielle Beglaubigung einreichen, dass wir nichts hören, nichts sehen und nichts sagen. Nach Möglichkeit auch nichts übersetzen, obwohl die fertige deutsche Ausgabe natürlich zackig vorliegen muss […]. Ich muss mich ausziehen und werde durchsucht. Stift, Papier und Schnürsenkel werden mir abgenommen […]. Aus den Nebenzellen dringen die gellenden Schreie der anderen Übersetzer – ich identifiziere Italienisch, Finnisch und Esperanto. Vor der Tür wachen Eunuchen. […] Per Klopfzeichen erfahre ich, dass in der Nacht oder am Tag – das ist für uns längst nicht mehr auszumachen – der albanische Übersetzer gestorben ist. Schlappschwanz. Aber kein Problem. Das kann ich gerne auch noch übernehmen.

Den vollständigen Text der Glosse können Sie auf der Website der taz lesen.

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2012-09-27: Geheimhaltung um Rowling-Roman: Übersetzerinnen mussten an angeketteten Laptops arbeiten

[Text: Richard Schneider. Quelle: taz, 2012-10-05.]