Lesetipp: Deutsch in der Wissenschaft

In der aktuellen Ausgabe der Sprachnachrichten des Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS) steht Deutsch in der Wissenschaft im Mittelpunkt des Interesses. Die Ausgabe enthält folgende Artikel zu dem Schwerpunktthema:

  • „Warum sprechen Sie eigentlich englisch mit uns?“
    Dr. Steffen Bruendel ist Bereichsleiter für internationale Zusammenarbeit sowie Kultur- und Wissenschaftsförderung der E.ON Ruhrgas AG Essen.
    Bruendels Artikel ist ein Plädoyer für Deutsch als internationale Wissenschaftssprache. „Nicht Anglisierung, sondern Mehrsprachigkeit ist das Gebot der Zukunft!“, schreibt er.
  • „Deutsch unter Ökonomen“
    Walter Krämer ist ein deutscher Ökonom und Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund. 1997 gründete er den Verein Deutsche Sprache e. V. und ist dessen Vorsitzende.
    Krämer berichtet über die Wirtschaftswissenschaften, die zahlenmäßig die größte akademische Disziplin an deutschen Universitäten und Fachhochschulen ist. „Viele hochrangige Lehranstalten haben das Experiment ‚Lehre auf Englisch‘ inzwischen wieder abgebrochen und sind zu Deutsch zurückgekehrt“, so der Ökonom.
  • „Der Weltkrieg gegen die Wissenschaftssprache Deutsch“
    „Die Zweisprachigkeit Französisch und Englisch hatte sich durch die Boykottpolitik der ehemaligen alliierten Kriegsgegner erfolgreich durchgesetzt“, so Walter Krämer.
  • „Was wird aus Deutsch als Wissenschaftssprache?“
    Prof. Dr. med. Ralph Mocikat, Erster Vorsitzende vom Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache (ADAWIS) e.V., und PD Dr. rer. nat. Hermann H. Dieter, Stellvertreter von ADAWIS
    Sie schreiben, dass Sprache nicht nur Kommunikationsmittel ist, sondern auch Instrument intuitiver Erkenntnis. Darüber hinaus erklären sie hinsichtlich Deutsch als Wissenschaftssprache Folgendes: „Weite Kreise (an)erkennen das Problem inzwischen durchaus. Es ist nicht mehr ‚tabu‘, über es zu sprechen. Auf Ignoranz, ja Widerstand treffen wir allerdings nach wie vor selbst bei transdisziplinären Fachgesellschaften und Wissenschaftsforen sowie bei Verlagen und einigen Wissenschafts- und Bildungsbehörden.“

Die Sprachnachrichten sind auf der Website des VDS kostenlos als PDF-Datei abrufbar.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: vds-ev.de. Bild: vds-ev.de.]