EU-Studien über Übersetzungen und den Status des Übersetzerberufs

In der vor kurzem erschienen Studie der Europäischen Union unter dem Titel „The status of the translation profession in the European Union“ werden die Mechanismen, die Einfluss auf den Status des Übersetzerberufs haben, unter die Lupe genommen. Des Weiteren wird geschaut, wie der Status mit der beruflichen Zertifizierung, akademischen Qualifikation, Erfahrung und Mitgliedschaft in Berufsverbänden verknüpft ist. Hierbei werden Vergleiche zu den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Australien gezogen. In dem Bericht werden letztlich Maßnahmen vorgeschlagen, die den Status des Übersetzerberufs verbessern können.

Laut früheren Untersuchungen setzt sich die Übersetzungsbranche in Europa aus rund 74 Prozent Freelancern und 60 Prozent Teilzeitbeschäftigten zusammen. Der weibliche Anteil beträgt etwa 70 Prozent. Die Jahresgehälter reichen von 6.000 Euro bis über 50.000 Euro. Dies sind nur einige Details aus der Studie. Die EU kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass stärkere Zertifizierungssysteme notwendig sind.

Die komplette 172-seitige, auf Englisch verfasste Studie der EU ist hier kostenlos als PDF-Datei abrufbar.

In diesem Zusammenhang ein Hinweis auf drei weitere, vor einiger Zeit veröffentlichte Studien der EU zum Thema Übersetzen bzw. Sprachen:

Language and translation in international law and EU law
Beschreibung: „Answers some of the language-related questions that arise once law goes beyond national boundaries. Case studies: translation of product labels and patents.“

Crowdsourcing translation
Beschreibung: „Crowdsourcing is on the rise — also for translation. Insights about its potential, the risks and how it may transform translation practice (or the way it is perceived).“

Intercomprehension
Beschreibung: „Some languages (Italian & Spanish, Czech and Polish) are so close that speakers of one can understand the other to some degree. How to use this asset for a diverse European society?“

Die drei zuletzt genannten Studien sind hier abrufbar.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: ec.europa.eu. Bild: ec.europa.eu.]