„Ohne ihn wären die Mächtigen oftmals sprachlos gewesen“ – Radio-Feature über Wolfgang Ghantus

„Ohne ihn wären die Mächtigen oftmals sprachlos gewesen: Der Dolmetscher Wolfgang Ghantus.“ Unter diesem Titel hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am 23.01.2013 und als Wiederholung am 27.01.2013 ein einstündiges Feature über dessen beruflichen und persönlichen Werdegang ausgestrahlt. Auf der MDR-Website heißt es in der Beschreibung der Sendung:

Der einundachtzigjährige Wolfgang Ghantus gehört zu den dienstältesten Englisch-Dolmetschern Deutschlands. Seit über 60 Jahren spielt sich sein Leben auf wissenschaftlichen Tagungen, technischen Kongressen und auf höchster politischer Ebene ab.

Er erzählt von Begegnungen mit Che Guevara, Geore W. Bush, Indira Gandhi, Erich Honecker, Margaret Thatcher, Lothar de Maizière und Angela Merkel. Zu seiner Herkunft schreibt der MDR:

Ghantus hatte einen libanesischen Vater, der 1948 in Deutschland eingebürgert wurde. Aufgewachsen in Berlin und Bernburg, studierte Wolfgang Ghantus in den frühen 1950er-Jahren in Halle und Leipzig Journalismus. Zum Dolmetschen führte ihn die Internationalität seiner Familie – und ein Angebot Honeckers, als der gerade FDJ-Vorsitzender geworden war.

Heute ist Ghantus 81 Jahre alt und immer noch als Simultandolmetscher im Einsatz. Ende 2011 erschien seine Biographie unter dem Titel „Ein Diener vieler Herren – Als Dolmetscher bei den Mächtigen der Welt“.

Seinen Dolmetscherkollegen gibt Ghantus folgenden Tipp: „Man darf als Dolmetscher nie in Panik verfallen, vor allem dann nicht, wenn oft viele wichtige Leute mithören, sich Notizen machen und meinen, eine so ,einfache‘ Sprache wie die englische mindestens ebenso gut zu beherrschen wie der Dolmetscher.“

Die Audio-Datei des Features war auf der MDR-Website abrufbar, wurde aber inzwischen entfernt.

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Richard Schneider