Krankenhaus Spittal entwickelt Sprachkarten zur Verständigung mit ausländischen Patienten

Die österreichische Kleine Zeitung berichtet über Sprachkarten als Hilfsmittel zur Verständigung mit ausländischen Patienten in einem Krankenhaus in Spittal (Bundesland Kärnten). Initiatorin sei die Bergrettungsärztin Ulley Rolles. Die Zeitung zitiert sie mit den Worten: „Es sind A4-Blätter, auf denen wir die wichtigsten Fragen in Deutsch und in selber Zeile daneben in einer Fremdsprache anführen. Wir wollen eine Frage stellen und zeigen vor dem Patienten auf den Text in seiner Landessprache. Alle Fragen sind so gestellt, dass er mit Ja oder Nein antworten kann.“

Die Sprachkarten lägen in 13 Sprachen vor (Englisch, Italienisch, Niederländisch, Slowenisch, Kroatisch, Ungarisch, Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Russisch, Bulgarisch, Türkisch und Griechisch). Es gebe unterschiedliche Versionen für die Aufnahme, die Ambulanz und die verschiedenen Stationen. Außerdem habe Rolles eine Fassung für die Zwecke der Bergrettung erstellt. Die Sprachkarten seien in einer Teamarbeit aller Beschäftigten des Krankenhauses intern entwickelt worden.

Verwaltungsdirektorin Andrea Samonigg-Mahrer lobe die Aktion als große Hilfe für die Verständigung im Notfall: „Drei Rumänen kamen zu uns, von denen sich einer beim Skifahren schwer verletzt hat. Aufgrund dieser Karten konnten wir dem Patienten rasch helfen und alle Personen beruhigen.“

Der ärztliche Leiter Gerald Bruckmann weist in dem Artikel aber auf Folgendes hin: „Die Karten ersetzen keinen Dolmetscher, sind aber enorm hilfreich für Erstmaßnahmen. Denn hier braucht es Schnelligkeit und die notwendigen Fragen sind im für den medizinischen Bereich aufgelegten 300 Seiten starken Fragenkatalog nicht so schnell zu finden wie in den Sprachkarten.“

[Text: Richard Schneider. Quelle: Kleine Zeitung, 2013-01-20.]

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