Let’s talk about sex: Sammelband zum Thema Sexualität und Sprache erschienen

Sammelband "Let's talk about (texts about) sex"
Bild: Peter Lang Verlag, Wisky / Fotolia

Die Sprachwissenschaftler Georg Marko vom Institut für Anglistik der Universität Graz und Marietta Calderón vom Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg haben unter dem Titel „Let’s talk about (texts about) sex“ einen Sammelband zum Thema Sexualität und Sprache herausgebracht.

In zahlreichen Einzelbeiträgen wird eine breite Palette von Fragestellungen zur sprachlichen Repräsentation von Sexualität untersucht. Die Themen reichen von den ethnonymischen Bezeichnungen von Sexualpraktiken („Französisch“, „Spanisch“,„Griechisch“ usw.) über den sexuellen Gehalt von Toilettengraffiti, die Intertextualität der Titel von Pornofilmen, das Sexualvokabular der alten Römer und sexualitätsbezogene Schimpfwörter in der französischen Filmjugendsprache bis hin zum erotischen Subtext des altindischen Rig-Veda.

Dabei werden unterschiedliche linguistische Methoden von der Diskursanalyse bis zur historischen Syntax angewandt. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Sprachen, darunter Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Latein und Vedisch.

Aus dem Inhalt

  • Let's talk about (texts about) sexMarietta Calderón: Inwiefern ist „florentinisch“ kaum „italienisch“, „englisch“ aber teildeckungsgleich mit „deutsch“? – Ethnonymische Bezeichnungen von Sexualpraktiken
  • Fiorenza Fischer: Von geilem Geiz, sexy Geldanlagen, maroden Bräuten und finanzstarken Bräutigamen – Wirtschaftssprache und Sexualität
  • Joern-Martin Becker/Fabio Mollica: Das Internet als Ort der sexuellen Befreiung – Eine soziolinguistische Untersuchung von Sonderwortschätzen im Deutschen, Italienischen und Russischen
  • Thomas Lindner: Das lateinische Sexualvokabular
  • Richard Hallett: The Intertextuality of Porn Titles
  • Elena Kirsanova: Evasive Strategies in the Translation of Sexually Explicit Texts from English into Russian – A Case Study
  • Georg Marko: Erotic Fiction or Pornographic Facts – Epistemological Framing in Pornography
  • Kristina Henschke: Diskursanalyse Kinderpornosperre – Die Debatte über sexuellen Missbrauch und Zensur im Internet
  • Christian Grösslinger: Sex and Humour – A Humour-Theory-Based Examination of Sexuality in Selected Print Advertisements
  • Christina Katsikadeli/Konstantinos Sampanis: Zum Sexualvokabular im Rig-Veda – Versuch einer Typologie
  • Johanna Humenberger: Sexualitätsbezogene Schimpfwörter in der französischen Filmjugendsprache
  • Kristina Bedijs: Entonces mami, tú quieres más duro – Traditionalistische und sexistische Frauenbilder im Reggaeton
  • Naemi Bauer/Uta Helfrich: Toda mía de los pies a la cabeza – Zur diskursiven Konstruktion der Geschlechter in Songtexten der Salsa Romántica
  • Heiko Motschenbacher: Negotiating Sexual Desire at the Eurovision Song Contest – On the Verge of Homonormativity?
  • Martin Stegu: Keine Heteros auf gayboy! Diskrepanzen zwischen gay discourse und Queer Theory
  • Dietmar Osthus: Amateur-Lexikographie im französischen Sprachraum
  • Christina Cuonz: Forbidden Language in a Gendered Place – Constructing Sexual and Gender Identities in Toilet Graffiti.
  • Martin Döring: Imaging Hyposexual Desire Disease – A Male Perspective on Women’s Sexual Physiology in the Post-Viagra Era
  • Gabriele Blaikner: La Mettrie, L’Homme-Plante (1748) – Do plants have sex?
  • Ana Redi-Milatović, Eva Triebl: Let’s do it for the benefits! A Critical Discourse Analysis of Sex-for-Health-Articles
  • Wolfgang Görtschacher: Wit and Inventiveness – Analysing Christopher Pilling’s Translation of Sexual Content in Springing from Catullus

Bibliografische Informationen

  • Marietta Calderón, Georg Marko (Hg., 2012): Let’s Talk About (Texts About) Sex. Sexualität und Sprache / Sex and Language. Sprache im Kontext, Band 39. Frankfurt: Peter Lang. Sammelband mit Beiträgen auf Deutsch und Englisch, 361 Seiten, 59,80 Euro, ISBN 978-3631614785.

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Richard Schneider