Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat am 18.09.2014 einer Klage des Langenscheidt-Verlags in vollem Umfang stattgegeben und damit ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Köln aus dem Jahr 2012 bestätigt.
Langenscheidt hatte den Sprachkursanbieter Rosetta Stone auf Unterlassung und Schadensersatz bei der Verwendung der Farbe Gelb in Internet-Auftritten, in der Werbung und für Kartonverpackungen verklagt.
Langenscheidt hatte sich die Farbe Gelb beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen. Der BGH bestätigte nun den Schutz der Farbmarke auch bei wörterbuchverwandten Produkten wie zum Beispiel Sprachlernsoftware.
Bereits ein vorausgegangenes Urteil des Europäischen Gerichtshofs hatte gezeigt, dass es möglich ist, eine Hausfarbe zu schützen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Dies ist beispielsweise gegeben, wenn die Farbe über viele Jahre, meistens über viele Jahrzehnte, unterstützt mit großem Werbeaufwand, benutzt wurde und dadurch die Mehrzahl der Verbraucher diese Farbe mit einem Unternehmen in Verbindung bringt.
Gelb seit 1956 Verlagsfarbe von Langenscheidt
Bereits zum 100-jährigen Verlagsjubiläum von Langenscheidt im Jahre 1956 wurde die Farbe Gelb – als Nachfolger von Blau – zur offiziellen Hausmarke erklärt. Prof. Richard Blank entwickelte dann das blaue „L“ auf gelbem Grund. Die Taschenwörterbücher gehörten zu den ersten Produkten, die das neue Corporate Design erhalten haben.
Carsten Kurreik, Geschäftsführer der Langenscheidt GmbH & Co. KG, zeigt sich erfreut über das Urteil: „Wir konnten schon im Vorfeld keinen Grund erkennen, warum der BGH das positive Urteil des OLGs nicht bestätigen sollte. Dadurch gestärkt werden wir auch in Zukunft alles tun, um unsere Marke weitest möglich zu schützen.“
Über Langenscheidt
Als Wörterbuch-Verlag Nr. 1 und Marktführer im Bereich Sprachen bietet Langenscheidt heute ein breites Sortiment qualitativ hochwertiger Produkte und eröffnet einen individuellen, crossmedialen und mobilen Weg in die Welt von über 35 Sprachen. Die Bereiche ‚Lexikografie‘‚ ‚Sprachen lernen‘, sowie ‚spielerisches Lernen‘ fokussieren auf innovative Produkte wie intelligente, individualisierbare Sprachkurse für Selbstlerner oder Wörterbücher in Online- und Offline-Versionen.
Über Rosetta Stone
Rosetta Stone ist ein amerikanisches Software-Haus, das Sprachlernprogramme für Computer, Tablets und Smartphones entwickelt und diese weltweit vermarktet und verkauft. Rosetta Stone Inc. wurde 1992 in den USA gegründet, der Vorläufer war die Fairfield Language Technologies Company. In Deutschland ist das Unternehmen als GmbH eingetragen.
Der didaktische Ansatz des Unternehmens ist es, Sprachen durch Immersion zu vermitteln. Mit Hilfe der sogenannten Dynamic-Immersion-Methode soll der Nutzer auf die gleiche Art lernen, wie er sich als Kind die eigene Muttersprache aneignete. Dazu schafft die E-Learning-Software eine virtuelle Lernumgebung aus Wort, Bild und Ton aus alltäglichen Situationen der Zielsprache und verzichtet auf Übersetzungen in die Muttersprache des Lerners.
Benannt ist das Unternehmen nach dem 1799 gefundenen „Stein von Rosette“. Dessen Entdeckung war für Jean-François Champollion der entscheidende Schlüssel zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphenschrift.
[Text: Langenscheidt, ergänzt von Richard Schneider. Quelle: Pressemitteilung Langenscheidt, 2014-09-17; Wikipedia. Bild: Langenscheidt, Rosetta Stone.]