26. September: EU-Kommission organisiert zum 14. Mal Europäischen Tag der Sprachen

Europäischer Tag der Sprachen

Eine „Europa“-Cocktailbar in Budapest, mehrsprachige Konzerte in Zagreb und Vilnius, „Speak-Dating“ in Prag, eine Wanderausstellung über Übersetzungen von Homers Odyssee in Paris und Mini-Sprachkurse in Berliner Bibliotheken: Dies sind nur einige Beispiele für Veranstaltungen, die für den 26. September und die sich anschließende Woche geplant sind, um den alljährlich stattfindenden Europäischen Tag der Sprachen und die Sprachenvielfalt zu feiern.

Die Büros der Europäischen Kommission in den Mitgliedstaaten organisieren oder unterstützen viele weitere Veranstaltungen, u. a. das „LinguaFest“ in Budapest, eine Shakespeare-Vorlesestunde in Madrid, eine sprachliche Schatzsuche in London und das Drongo-Festival in Amsterdam.

Auf der historischen Piazza Ognissanti in Florenz findet eine Open-Air-Versammlung statt, auf der EU-finanzierte Initiativen zur Förderung des Sprachenlernens wie beispielsweise Erasmus+ vorgestellt werden.

Ebenfalls in Florenz findet eine große Konferenz statt, die die Europäische Kommission unter der Schirmherrschaft des italienischen EU-Ratsvorsitzes und in Zusammenarbeit mit der Accademia della Crusca im Palazzo Vecchio organisiert hat. Titel der Veranstaltung ist „Warum Sprachen wichtig sind: Mehrsprachigkeit aus europäischer und nationaler Sicht“.

Androulla Vassiliou
Androulla Vassiliou

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, und die italienische Bildungsministerin Stefania Giannini werden an der Veranstaltung teilnehmen, bei der Experten sich mit der Frage beschäftigen, wie Qualität und Effizienz des Sprachenunterrichts verbessert werden können und wie die Sprachenerziehung in allgemeinere Qualifizierungsstrategien einzubetten ist.

„Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt sind in den Genen der Europäischen Union verankert. Unsere Sprachen sind untrennbar mit unserem Kulturerbe verbunden und machen uns zu dem, was wir sind. Der Europäische Tag der Sprachen bietet den Menschen die Möglichkeit zu entdecken, dass Sprachen Spaß machen – und dass es nie zu spät ist, eine neue Sprache zu erlernen. Mehrsprachigkeit kann Türen öffnen zu neuen Arbeitschancen und neuen Abenteuern. Erasmus+, das neue EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, bietet vier Millionen jungen Menschen die Möglichkeit, im Ausland zu studieren, eine Ausbildung zu absolvieren, zu unterrichten oder Freiwilligendienst zu leisten“, sagte Kommissarin Vassiliou.

Thorbjørn Jagland, Generalsekretär des Europarates, der den Europäischen Tag der Sprachen gemeinsam mit der Kommission organisiert, fügte hinzu: „Am 26. September feiern wir den Sprachenreichtum und die Sprachenvielfalt Europas. Wie schon Antoine de Saint-Exupéry sagte, ist Sprache die Quelle von Missverständnissen. Sprache kann als Waffe eingesetzt werden, als Rechtfertigung, um Menschen zu diskriminieren und zu demütigen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Sprachen – statt Quelle von Missverständnissen zu sein – die Türen zu interkulturellem Dialog und gegenseitiger Achtung öffnen. Dazu müssen wir eingefahrene Denkweisen überwinden und uns die Vielfalt zu eigen machen.“

Anlässlich des Europäischen Tags der Sprachen werden außerdem Seminare für Lehrkräfte und Übersetzer in Städten wie Athen, Berlin, Bratislava, Danzig, Dublin, Helsinki, Kopenhagen, Lissabon, Nikosia, Riga, Stockholm, Tallinn und Wien organisiert.

Europäischer Tag der Sprachen 2001 von Europarat ins Leben gerufen

Der Europäische Tag der Sprachen wurde erstmals 2001 vom Europarat im Rahmen des
Europäischen Jahres der Sprachen organisiert. Die Europäische Kommission und das
Europäische Fremdsprachenzentrum sind aktiv an der Organisation der Veranstaltungen
rund um diesen Tag beteiligt.

Der Europäische Tag der Sprachen soll die in Europa gesprochenen Sprachen in den Blickpunkt rücken, die kulturelle und sprachliche Vielfalt fördern und zum lebenslangen Sprachenlernen anregen. In der Europäischen Union gibt es 24 Amtssprachen, rund 60 Regional- und Minderheitensprachen und mehr als 175 Migrantensprachen.

Zielvorgabe  der EU: „zwei Fremdsprachen ab dem frühesten Kindesalter lernen“

Mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung ist zwei- oder mehrsprachig, d. h. in der Lage, zwei oder mehr Sprachen zu sprechen. Die Europäische Kommission setzt sich – gemäß ihrem Ziel, die Fremdsprachenkenntnisse der Europäerinnen und Europäer zu verbessern – für die Einführung von Sprachlernprogrammen in ganz Europa ein. Dazu gehört insbesondere der Unterricht in mindestens zwei Fremdsprachen ab dem frühesten Kindesalter.

Erasmus-Programm wird aufgestockt

Erasmus+ verfügt über ein Budget von rund 15 Mrd. EUR, d. h. 40 % mehr als im vorigen Finanzierungszeitraum. Zum ersten Mal erhalten Teilnehmer an langfristigen Mobilitätsmaßnahmen (mindestens zweimonatige Auslandsaufenthalte) im Internet kostenlose Mobilitätsunterstützung in Form von Sprachkursen in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Niederländisch.

Dies sind die Unterrichts- oder Arbeitssprachen von mehr als 90 % aller Studierenden, Praktikanten, jungen Freiwilligen und anderer, die im Ausland studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Die Teilnehmer sollen ihre Sprachkenntnisse vor und nach ihrem Aufenthalt bewerten.

[Text: EU-Kommission. Quelle: Pressemitteilung EU-Kommission, 2014-09-25. Bild: EU-Kommission.]