Comic-Übersetzer Uli Pröfrock: „In Deutschland gibt es kein Pendant zu Charlie Hebdo“

Uli Pröfrock ist Comic-Übersetzer und betreibt in Freiburg den Comicladen „XfürU“. Die Badische Zeitung hat mit dem 59-Jährigen, der in Frankreich zur Schule ging, über das Kulturspezifikum „Charlie Hebdo“ und den islamistischen Anschlag auf die Redaktion gesprochen, bei dem 12 Menschen ermordet wurden:

Der 59-jährige Comic-Experte, Ladeninhaber von XfürU und Übersetzer diverser Bild-Geschichten ist ein profunder Kenner der französischen Cartoonisten- und Comicszene. […] Geboren ist er in Wuppertal, die schönsten Jahre seiner Kindheit aber habe er in Paris verbracht, erzählte Uli Pröfrock einmal in einem Interview – mit zehn Jahren kam er hin, nach dem Abi mit 19 Jahren kehrte er nach Deutschland zurück.

Für den satirischen Blick der Zeitung auf das gesellschaftspolitische Tagesgeschehen gebe es in Deutschland keine Entsprechung, so Pröfrock. Die vereinzelt in deutschen Tageszeitungen erscheinenden, stets politisch korrekten Karikaturen hätten mit dem, was Charlie Hebdo tue, nur „wenig zu tun“, so Pröfrock. Die Franzosen seien „im Ansatz anarchischer“. Von Zeichnern wie Cabu und Wolinski habe er gelernt, „ein waches Auge dafür zu haben, wie Gesellschaft funktioniert, auch: was falsch läuft“.

Zu den aktuellen Ereignissen erklärt er: „Ich hoffe einfach inständig, dass nun nicht die Angst um sich greift – und Stimmen verstummen lässt.“

Das vollständige Gespräch können Sie in der Badischen Zeitung lesen.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Badische Zeitung, 2015-01-09.]