Für Fernsehserien wie „Game of Thrones“ werden von Sprachwissenschaftlern ausgefeilte Kunstsprachen entwickelt. Einer von ihnen ist der Kalifornier David J. Peterson (33), der für die Fantasysaga bereits zwei Sprachen konstruiert hat: Valyrian und Dothraki.
Dothraki, die Sprache des gleichnamigen wilden Reitervolks, verfügt über ein Vokabular von mittlerweile mehr als 3.800 Wörtern und besitzt eine eigene Grammatik. Die Neue Osnabrücker Zeitung schreibt in einem Artikel, der die Arbeit von Peterson vorstellt:
Pferd heißt auf Dothrakisch „Hrazet“, das Wort „Zhavvorsa“ steht für Drache, das Verb „dothralat“ heißt reiten, „elzat“ bedeutet antworten, und das Wort Danke kommt in der Dothrakiwelt überhaupt nicht vor – finstere Krieger bedanken sich schließlich für nichts und bei niemandem.
Der britische Philologe und Schriftsteller J. R. R. Tolkien gilt als Begründer der modernen Fantasy-Literatur. Für sein Hauptwerk „Herr der Ringe“ hat er ebenfalls mehrere Sprachen erfunden.
Die bekannteste und am weitesten entwickelte Kunstsprache dürfte Klingonisch sein. Der amerikanische Sprachwissenschaftler Marc Okrand hatte sie im Auftrag der Filmgesellschaft Paramount für die Kinofilme der Star-Trek-Reihe entwickelt. In der Wikipedia heißt es:
Insgesamt enthält die klingonische Sprache 90 Vor- und Nachsilben sowie ca. 1960 Wortstämme. Darin enthalten sind 60 Eigennamen, 25 Planeten, 40 fiktive Tiernamen, knapp 100 Star-Trek-spezifische Begriffe und 42 transkribierte irdische Speise- und Ländernamen. Somit existieren im Grunde lediglich knapp 1700 Grundwörter, die jedoch durch die Möglichkeit der Zusammensetzung und auch der Verwendung von Nachsilben zu insgesamt circa 3000 möglichen Begriffen definiert werden.
Den genannten Zeitungsartikel zu den Kunstsprachen in „Game of Thrones“ können Sie in der Neuen Osnabrücker Zeitung lesen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, 2015-01-19. Bild: HBO.]