Die Mitglieder des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ e.V. sorgen nicht nur am Europäischen Tag der Sprachen für sprachliche Präzision. Wenn bei internationalen Veranstaltungen auch die kleinsten sprachlichen Feinheiten zählen, sind die Experten des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ gefragt. Denn sie sprechen – im wahrsten Sinne des Wortes – die Sprache ihrer Zuhörer.
Das Sprachenlernen wird in Europa mit seinen über 200 indigenen Sprachen nicht nur bewusst gefördert, sondern auf Initiative des Europarates auch mit einem eigenen Gedenktag gefeiert: Seit 2001 stehen immer am 26. September das Sprachenlernen und das interkulturelle Verständnis im Rampenlicht.
Wie wichtig dieses Verständnis ist und dass dafür weit mehr als eine vage Übersetzung benötigt wird, wissen die mehr als 600 Mitglieder des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ e.V. aus eigener Erfahrung. Sie sind bei Fachkonferenzen und Verhandlungen ebenso im Einsatz wie bei Staatsbesuchen oder großen Sportereignissen und lassen Sprachbarrieren verschwinden.
„Die notwendige Fremdsprache zu sprechen ist dabei nur die halbe Miete“, berichtet Jacqueline Senns-Klemke, Konferenzdolmetscherin sowie Vorstandsmitglied und Schatzmeisterin im VKD. „Ebenso wichtig ist ein feines Gespür für Menschen, Situationen und Kulturen. Denn wir sind Mittler zwischen Welten, auch wenn sich diese nach außen hin vielleicht oft gar nicht deutlich unterscheiden.“ Europa ist eng zusammengewachsen und die Menschen sind sich auch sprachlich näher gekommen: Englisch hat sich im Berufs- wie im Privatleben als grenzübergreifendes Verständigungsmittel etabliert. „Das reicht für den Informationsaustausch oder ein wenig Small-Talk aus. Wenn es aber auch darauf ankommt, wie etwas gesagt wird oder was zwischen den Zeilen steht, verfügen wir Konferenzdolmetscher über das notwendige kulturelle Wissen, um dies auch in andere Sprachen zu übertragen.“
Lebenslanges Lernen als „Berufsrisiko“
Der eigentliche Dolmetschvorgang ist dabei allerdings nur ein Aspekt der Arbeit: Diese umfasst daneben unter anderem auch die Beratung von Kunden, die Planung und Organisation von Terminen und die inhaltliche Vorbereitung durch ausgiebige Recherchen.
„Gerade die thematische Vielfalt macht unsere Arbeit so spannend. Mich hat es immer schon motiviert, mich in neue Themengebiete einzuarbeiten oder andere Themen weiter zu vertiefen und dadurch zu einer kleinen ‚Expertin‘ zu werden.“ Ein Studium im Bereich Dolmetschen bildet daher lediglich die Basis für die Arbeit als Konferenzdolmetscher. „Dadurch bekommt man das richtige Rüstzeug mit. Doch auch nach dem Abschluss muss man sein Wissen ständig erweitern. Lebenslanges Lernen ist quasi ein ‚Berufsrisiko‘ in unserem Job“, bestätigt die erfahrene Konferenzdolmetscherin, die seit 2001 freiberuflich tätig ist.
Neben dem Interesse an unterschiedlichen Themen sollten Konferenzdolmetscher auch ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Spaß am Reisen und unternehmerische Fähigkeiten mitbringen. Um letztere gezielt zu fördern, hat der VKD 2014 das „VKD Summer Camp“ ins Leben gerufen, das Jacqueline Senns-Klemke entwickelt hat und das in diesem Sommer zum zweiten Mal stattfand. In den drei Qualifikationsstufen Grund-, Aufbau- und Intensivseminar bilden sich die VKD-Mitglieder nicht nur als Kultur- und Sprachmittler weiter, sondern auch als verlässliche Rundum-Dienstleister für ihre Kunden.
[Text: VKD. Quelle: Pressemitteilung VKD, 2015-09-22. Bild: VKD.]