In der 206.000 Einwohner zählenden norddeutschen Hafenstadt Rostock haben sich die Kosten für Übersetzer und Dolmetscher von 2015 auf 2016 mehr als verdoppelt.
Beliefen sich die Aufwendungen im Jahr 2015 noch auf 192.135,75 Euro, stiegen sie 2016 auf 433.018,48 Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 125,4 Prozent.
Diese Kosten hat zunächst einmal die Stadt aus ihrem Steueraufkommen aufzubringen. Rund ein Viertel der Summe wird ihr jedoch vom Bundesland Mecklenburg-Vorpommern erstattet.
Übersetzungs- und Dolmetschkosten Hansestadt Rostock
- 2015: 192.135,75 Euro
davon
– Hauptamt: 65.969,26 Euro
– Amt für Jugend, Soziales und Asyl: 126.166,49 Euro - 2016: 433.018,48 Euro
davon
– Hauptamt: 228.621,29 Euro
– Amt für Jugend, Soziales und Asyl: 204.397,19 Euro
NPD: Übersetzer und Dolmetscher „Profiteure der Flüchtlingsinvasion“
Die oben genannten Zahlen stellte die Stadtverwaltung auf Antrag des einzigen Abgeordneten der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in der Rostocker Bürgerschaft zusammen.
Für den NPD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern sind sie ein Beleg dafür, dass „der Steuerzahler für die verfehlte Berliner Asyl-Politik zur Kasse gebeten“ werde. In einer Mitteilung auf der Website des Verbandes heißt es:
Zu den Kosten, die durch die „Flüchtlings“-Invasion hervorgerufen werden, zählen auch Aufwendungen für Dolmetscher. Die NPD fragte nach den Zahlen für Rostock. Die Antworten liegen jetzt vor. […]
Die Verantwortlichen stört das weniger bis gar nicht. Denn auch Rostocks Rathaus quillt geradezu über vor Asylanten-Freunden, was auf der anderen Seite durchaus beruhigt. Wird doch auf diese Weise rasch klar, wo die Frontlinien verlaufen – hier die Ausländer-Lobby mit ihrem Anhang an Profiteuren, dort die NPD als Anwalt der Deutschen.
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rs