G20-Gipfel in Hamburg: Großeinsatz für Konferenzdolmetscher

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Am 7. und 8. Juli 2017 treffen sich in Hamburg die Staats- und Regierungschefs der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zum G20-Gipfel.

Für eine reibungslose Verständigung unter den Teilnehmern sorgt eine Vielzahl professioneller Konferenzdolmetscher, darunter auch Experten des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ.

Eine Großveranstaltung wie der G20-Gipfel versetzt nicht nur Hamburg in einen wahren Ausnahmezustand, sondern auch die VKD-Mitglieder, die rund um die Veranstaltung im Dauereinsatz sind.

„Während einer solchen Tagung steht man jederzeit auf Abruf bereit und muss sich immer auf Veränderungen im Programm einstellen: Mal findet spontan eine kleine Pressekonferenz statt, dann wird ein zusätzliches bilaterales Gespräch am Rande der Konferenz gewünscht. Da ist hohe Flexibilität gefordert“, sagt Karin Walker, die im Februar beim G20-Außenministertreffen tätig war.

Die stellvertretende Vorsitzende des VKD dolmetscht die Sprachen Deutsch und Englisch. „Ein weiterer Aspekt kommt noch hinzu: Da man sich in unmittelbarer räumlicher Nähe zur großen Politik befindet, sind überall Kameras und Pressevertreter. Da gilt es umso mehr, jederzeit kompetent und professionell aufzutreten.“

„Auch die Sicherheitsvorkehrungen sind besonders strikt“, so Monika Ott, Mitglied im VKD und ebenfalls auf die Sprachen Deutsch und Englisch spezialisiert. Aktuell bereitet sie sich auf ihren Einsatz bei einem der Side-Events vor, die anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg stattfinden.

„Hierfür ist eine breite thematische Einarbeitung erforderlich. Dabei geht es nicht nur um grundlegende politische und wirtschaftliche Fakten, sondern vor allem darum, das eigene Wissen konstant zu aktualisieren und die gegenwärtige Lage genau zu kennen. Und natürlich informiere ich mich über die Teilnehmer, die bei dem Termin im Mittelpunkt stehen, über ihre Themen und Standpunkte.“

Verband setzt hohe Qualitätsstandards

Die mehr als 650 Mitglieder des 2003 gegründeten VKD sind nicht nur thematisch immer auf dem Laufenden, sondern beherrschen beim Dolmetschen selbst auch alle erforderlichen Techniken. Bei großen Gesprächsrunden oder Diskussionen im Plenum sind sie – für die Veranstaltungsteilnehmer in der Regel unsichtbar – in Dolmetschkabinen tätig. Hier verfolgen sie immer mindestens zu zweit das Geschehen live über Monitore und übertragen die Redebeiträge simultan.

„Das Programm mit Fotos und Namen aller Teilnehmer sowie etwaige Sprachregelungen oder Slogans in den jeweiligen Arbeitssprachen kleben wir uns in der Kabine meist an die Wand, um sie immer in Sichtweite zu haben“, berichtet Karin Walker.

Es wird nicht nur simultan, sondern auch konsekutiv gedolmetscht

Bei Gesprächen im kleinen Rahmen oder Pressekonferenzen sind dagegen Block und Stift das wichtigste Werkzeug: Hier dolmetschen sie meist konsekutiv, übertragen also längere Redeabschnitte zeitversetzt anhand von Notizen.

Sprachliches Feingefühl ist dabei immer gefragt, schließlich zählen bei vielen Veranstaltungen – auch über den G20-Gipfel hinaus – nicht selten die kleinsten Nuancen des Gesprochenen.

Über den Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ

Der deutsche Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ vertritt die Interessen seiner Mitglieder und ganz allgemein des Berufsstandes der Konferenzdolmetscher, insbesondere in Deutschland, gegenüber nationalen und internationalen Organisationen, Behörden, Körperschaften, Regierungen, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Er wurde 2003 gegründet und zählt derzeit über 650 Mitglieder mit 32 Arbeitssprachen. Alle VKD-Mitglieder durchlaufen ein anspruchsvolles Aufnahmeverfahren, innerhalb dessen ihre Dolmetschqualifikation mit Hochschulabschluss bzw. einschlägige Berufserfahrung objektiv geprüft werden.

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