Weltlesebühne will am Übersetzertag Kunst des Übersetzens sichtbar machen – 26 Veranstaltungen in 20 Städten

Gläserner Übersetzer Klaus Jöken
Veranstaltungsformat "Gläserner Übersetzer": Hier überträgt Klaus Jöken im Gespräch mit interessierten Zuschauern ein Lucky-Luke-Album aus dem Französischen ins Deutsche (Frankfurter Buchmesse 2008). - Bild: Richard Schneider

Mit 26 Veranstaltungen in weltweit 20 Städten feiert die Weltlesebühne e. V. am und um den 30. September 2018 herum die Kunst des Übersetzens. Die länderübergreifende Aktion zum Internationalen Übersetzertag, nach dem Bibelübersetzer und Schutzpatron des Berufsstandes auch Hieronymustag genannt, möchte die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des Übersetzens lenken und die Arbeit von Literaturübersetzern anschaulich machen. Die Veranstaltungen geben Einblicke in die Werkstatt des Übersetzers, laden zum Austausch ein und machen das Übersetzen als Wortkunst lebendig.

Neues Format „literarischer Spaziergang auf Übersetzerspuren“

Gabriele Leupold und Martina Kempter leiten den Verein Weltlesebühne. Zum aktuellen Programm erklären sie:

„Mit der länderübergreifenden Aktion zum Hieronymustag, die unser Verein 2014 erstmals organisiert hat, möchten wir die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des Übersetzens lenken und seinen Akteuren zu größerer Anerkennung verhelfen. Seit der Premiere vor vier Jahren sind zahlreiche Kooperationspartner hinzugekommen – so freuen wir uns etwa in diesem Jahr darüber, dass wir erstmals zu Veranstaltungen in Bocholt (im Rahmen der dortigen Interkulturellen Wochen) und in Brunsbüttel einladen können. In Frankfurt und in Köln richten wir mit einem klassischen Gläsernen Übersetzer und einer Gesprächsveranstaltung unseren Fokus auf das diesjährige Gastland der Buchmesse, Georgien, während wir in Heidelberg ein völlig neues Format erproben: einen literarischen Spaziergang auf Übersetzerspuren. Wir bleiben buchstäblich in Bewegung.“

Gabriele Leupold, Martina Kempter
Gabriele Leupold (links) und Martina Kempter leiten die Weltlesebühne.

Mehr als 30 Literaturübersetzer beteiligen sich dieses Jahr

Mehr als 30 Übersetzer treten in Berlin, Bocholt, Brunsbüttel, Frankfurt am Main, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Jena, Köln, Leipzig und Zürich auf. Mit dabei sind u. a. Martina Hasse, Cornelius Hartz, Elina Kritzokat und Miriam Mandelkow. Übersetzt wird Literatur aus dem Chinesischen, Finnischen, Georgischen, Türkischen und zahlreichen anderen Sprachen.

Neben dem Gläsernen Übersetzer viele weitere Veranstaltungsformate

Die 17 Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum finden in unterschiedlichsten Formaten statt: Vom Translation-Slam über die klassische Lesung bis hin zum Gespräch über die Kunst der Lyrik-Übertragung. Beim Veranstaltungsformat des „Gläsernen Übersetzers“ können Interessierte im Rahmen von ein- bis zweistündigen Präsentationen den Prozess des Übersetzens hautnah und live miterleben und mitgestalten: Literaturübersetzer arbeiten öffentlich an einer Übersetzung, machen ihre Überlegungen transparent und stellen ihre Entscheidungen zur Diskussion. „Gläserne Übersetzer“ kommen auch in neun Goethe-Instituten zum Einsatz – in Amsterdam, Belgrad, Budapest, Jerusalem, Kairo, Mexiko-Stadt, Paris, Tel Aviv und Zagreb.

Über die Weltlesebühne

Logo WeltlesebühneDie Veranstaltungen zum Internationalen Übersetzertag sind eine Initiative des 2009 gegründeten Vereins Weltlesebühne, der sich für eine lebendige und streitbare Übersetzungskultur einsetzt. Seit 2014 plant die Weltlesebühne ihre Aktivitäten zum Hieronymustag zentral: Das Besondere ist die Vielzahl der Auftritte und ihr intendierter Seriencharakter.

Die Aktion zum Hieronymustag 2018 wird gefördert von TOLEDO, ein Programm der Robert-Bosch-Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds, und vom Goethe-Institut. Zudem wird die Aktion durch zahlreiche lokale Kooperationspartner unterstützt.

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Weiterführende Links

[Text: Weltlesebühne. Quelle: Pressemitteilung Weltlesebühne, 2018-08-16. Bild: Ebba Drolshagen, Richard Schneider, Weltlesebühne.]