Literaturübersetzerinnen Larissa Bender und Anne Birkenhauer-Molad mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter Steinmeier bei seiner Rede zur Auszeichnung von Kulturschaffenden mit dem Bundesverdienstkreuz (Bild: Guido Bergmann / Bundespräsidialamt).

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 2. Oktober 2018 die Literaturübersetzerinnen Larissa Bender und Anne Birkenhauer-Molad mit dem „Verdienstkreuz am Bande“ des „Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet.

Die Übergabe erfolgte im Rahmen einer Feierstunde unter dem Motto „Kultur verbindet!“. Steinmeier würdigte in Schloss Bellevue 13 Frauen und 16 Männer aus Deutschland, Frankreich, Israel, der Schweiz und den Vereinigten Staaten, die sich durch außerordentliche künstlerische Leistungen oder durch herausragendes ehrenamtliches oder kulturpolitisches Engagement um Deutschland verdient gemacht haben.

Unter ihnen befanden sich auch der Komiker Otto Waalkes, die Musikerin Annette Humpe, Synchronsprecher Christian Brückner und der Filmmusikkomponist Hans Zimmer.

Zur Würdigung der in Köln lebenden Larissa Bender schreibt das Bundespräsidialamt:

Bundesverdienstkreuz am Bande
Das Verdienstkreuz am Bande in der Damenausführung, bei der das Band als Schleife ausgeführt ist.

Übersetzer sind Brückenbauer: Larissa Bender schlägt mit ihrer Arbeit eine Brücke zwischen Deutschland und der arabischen Welt. Der Schwerpunkt ihrer Übersetzungen ist die Literatur Syriens. Sie ermöglicht uns damit Einblicke in das Leben und die Kultur dieses Landes jenseits der aktuellen Kriegsberichterstattung.

Larissa Bender setzt sich zudem für das Übersetzen als Kunstform ein. Immer wieder hat sie die Deutsch-Arabische Übersetzerwerkstatt des Deutschen Übersetzerfonds geleitet, ein Programm für Brückenbauer aus beiden Sprachräumen.

Die Verständigung zwischen der europäischen und der arabischen Welt lebt Larissa Bender auch ganz praktisch: 2014 hat sie die Kölner Syrienhilfe ZuFlucht mitgegründet, denn wer die Kultur eines Landes kennt, der erkennt auch den Menschen hinter dem Schicksal.

Anne Birkenhauer-Molad lebt in Jerusalem. Zu ihr heißt es:

Als Freiwillige der Aktion Sühnezeichen hat Anne Birkenhauer-Molad nach ihrer Schulzeit in Israel Hebräisch gelernt. Heute ist sie eine der großen Übersetzerinnen. Die hebräische Sprache ist aufgrund ihrer langen und wechselvollen Geschichte besonders vielfältig, aber Anne Birkenhauer-Molad beherrscht diese alten Sprachschichten und überträgt auch deren Echos in den Werken zeitgenössischer Literatur.

Wie eine gelungene Übersetzung auch hebräische Wortspiele verständlich macht, das vermittelt sie zudem als Leiterin der Deutsch-Hebräischen Übersetzerwerkstatt des Deutschen Übersetzerfonds.

Die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel heute sind vor dem Hintergrund der Shoah nicht weniger als ein Wunder; dass es Realität geworden ist, verdanken wir auch einer Übersetzerin wie Anne Birkenhauer-Molad.

Seit 1951 wurde das Bundesverdienstkreuz rund 257.000 Mal verliehen. Das „Verdienstkreuz am Bande“ ist die zweitunterste von acht möglichen Stufen des Verdienstordens. Die niedrigste Stufe ist die Verdienstmedaille, die höchste die Sonderstufe des Großkreuzes.

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[Text: Richard Schneider. Quelle: Pressemitteilung Bundespräsidialamt, 2018-10-02.]