Die im Bundesforum Justizdolmetscher und -übersetzer (BFJ) zusammenarbeitenden Berufsverbände für Übersetzer und Dolmetscher haben am 1. März 2019 fristgerecht ihre Vorstellungen zur Novellierung des JVEG an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) übermittelt. Dieses hatte im April 2018 den Überarbeitungsprozess angestoßen, der voraussichtlich in ein bis zwei Jahren abgeschlossen sein wird.
Auf 15 Seiten geht der Forderungskatalog auf die Anpassung der Vergütungshöhe, strukturelle Änderungen und Ergänzungen, diverse Klarstellungen und die Ergänzung anderer Gesetze ein.
Über das BFJ kooperieren folgende Verbände:
- ATICOM – Fachverband der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher
- BGN – Berufsverband der Gebärdensprachdolmetscher/-innen in Norddeutschland
- VbDÜ – Verein öffentlich bestellter und beeidigter Dolmetscher und Übersetzer Bayern
- VVDÜ – Verein der vereidigten Dolmetscher und Übersetzer in Hamburg
- VVU – Verband allgemein beeidigter Verhandlungsdolmetscher und öffentlich bestellter und beeidigter Urkundenübersetzer in Baden-Württemberg
Den „Vorschlägen zur Anpassung, zur strukturellen Änderung und Ergänzung und zur Klarstellung des JVEG und anderer Gesetze“, so der Titel des Papiers, haben sich darüber hinaus zwei weitere Verbände angeschlossen:
- AIIC Deutschland – Association Internationale des Interprètes de Conférence
- VGDÜ – Vereidigte Gerichtsdolmetscher und Übersetzer / Hessen
Über das JVEG
Das „Gesetz über die Vergütung von Sachverständigen, Dolmetscherinnen, Dolmetschern, Übersetzerinnen und Übersetzern sowie die Entschädigung von ehrenamtlichen Richterinnen, ehrenamtlichen Richtern, Zeuginnen, Zeugen und Dritten“ (kurz „Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz“, JVEG) stammt aus dem Jahr 2004 und wurde zuletzt mit dem 2. Kostenrechtsmodernisierungsgesetz im Jahr 2013 an die wirtschaftlichen Entwicklungen angepasst. Jetzt steht eine erneute Aktualisierung an.
Über das BFJ
Das Bundesforum Justizdolmetscher und -übersetzer (BFJ) setzt sich für die Verbesserung der Einkünfte und des Arbeitsumfeldes von Übersetzern und Dolmetschern im juristischen Bereich ein. Die fünf Mitgliedsverbände (ATICOM, BGN, VbDÜ, VVDÜ, VVU) hatten im September 2018 ihre Geschäftsordnung unterzeichnet.
Bereits im Juni 2018 hatte das BFJ nach den Vorfällen im BAMF einen Appell an die Behörden gerichtet, der die Ursachen für den Einsatz nicht ausreichend qualifizierter Sprachmittler verdeutlicht und eine Kooperation anbietet.
Mehr zum Thema auf UEPO.de
- 2018-07-14: “Missstände beim BAMF bringen Dolmetscher in Generalverdacht” – BFJ bietet Behörden Zusammenarbeit an
- 2018-04-20: JVEG soll turnusmäßig novelliert werden – Am 26. April startet Honorarumfrage – ADÜ Nord ruft zur Teilnahme auf
Weiterführende Links
- BFJ-Stellungnahme zur JVEG-Novellierung (PDF-Datei, 15 Seiten)
- www.bfj-dü.de
[Text: Helke Heino / ATICOM, Richard Schneider.]