Professor Hermann Ney, seit 1993 Inhaber des RWTH-Lehrstuhls Informatik 6 (Sprachverarbeitung und Mustererkennung), ist Träger des „James L. Flanagan Speech and Audio Processing Award 2019“. Die Auszeichnung wurde am 14.05.2019 im Rahmen der „International Conference on Acoustics, Speech and Signal Processing“ (ICASSP) verliehen, die aktuell in Brighton (UK) stattfindet.
Der Preis geht seit 2002 jährlich an eine Person, die einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Sprach- und/oder Audiosignalverarbeitung geleistet hat. Bisher wurden erst zwei Europäer geehrt. Ney gehört damit zu einer Elitegruppe von Wissenschaftlern aus weltweit führenden Forschungseinrichtungen.
Ney arbeitet zu statistischen Methoden der Mustererkennung und der Sprachtechnologie sowie deren spezifischen Anwendungen in der Spracherkennung, der maschinellen Übersetzung und der Bildobjekterkennung. Mehr als fünfzig seiner ehemaligen Studierenden haben seitdem die technologische Entwicklung bei den Branchenführern vorangetrieben, unter anderem bei Amazon, Apple, AppTek, eBay und Nuance.
Bekannt wurde Ney durch seine Forschung zur dynamischen Programmierung und zu diskriminativem Training für die Spracherkennung, zur Sprachmodellierung und zu datengetriebenen Ansätzen der maschinellen Übersetzung. Er veröffentlichte mehr als 700 Konferenz- und Zeitschriftenartikel und ist einer der meistzitierten Wissenschaftler im Bereich der maschinellen Übersetzung.
Ney wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: 2005 mit dem „Technical Achievement Award“ der IEEE Signal Processing Society, 2010 mit dem „Senior DIGITEO Chair“ bei LIMIS/CNRS oder 2013 mit dem „Ehrenpreis der International Association for Machine Translation“. Ende 2018 erhielt er den mit einer Million US-Dollar dotierten „Google Focused Reserach Award“. Der 67-jährige ist Fellow des IEEE und der International Speech Communication Association.
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[Text: Thomas von Salzen. Quelle: Pressemitteilung RWTH Aachen, 2019-05-16. Bild: Ney.]