Die Preisträger des Österreichischen Staatspreises für literarische Übersetzung 2019 sind der in Wien lebende Autor und Übersetzer Alexander Nitzberg für seine Übersetzungen aus dem Russischen und der slowenische Übersetzer Štefan Vevar für seine Übertragungen österreichischer Literatur.
Die beiden Staatspreise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert und werden am 28. Juni 2020 im Rahmen einer Matinee im Literaturhaus Wien überreicht. Es handelt es sich um die höchstdotierten Übersetzerpreise Österreichs.
Das Bundeskanzleramt vergibt seit dem Jahr 1985 alljährlich den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung, wobei ein Preis für die Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache vergeben wird, ein weiterer Preis für die Übersetzung fremdsprachiger Literatur ins Deutsche.
Alexander Nitzberg kam Alter von 11 Jahren nach Deutschland
Alexander Nitzberg wurde am 29. September 1969 in Moskau geboren und ist in einer Künstlerfamilie groß geworden. 1980 emigrierte die Familie aus der Sowjetunion und zog nach Deutschland, wo Nitzberg an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf ein Musikstudium begann, dann aber auf die Heinrich-Heine-Universität wechselte, um Germanistik und Philosophie zu studieren.
Ab 1995 erste Publikationen (Gedichte) und Übersetzungen. 2000 Abschluss des Studiums. 2010 Umzug nach Wien. Nitzberg übersetzt aus dem Russischen (Alexander Puschkin, Wladimir Majakowski, Anna Achmatowa, Daniil Charms, Marina Zwetajewa, Michail Bulgakow, Fjodor Dostojewski, Boris Sawinkow, Anton Tschechow u. a.) und aus dem Renaissance-Englisch (Edmund Spenser), daneben Lehraufträge für Literatur, Herausgeber und Rezitator.
Für seine Neuübersetzung von Michail Bulgakows Meister und Margarita erhielt er den Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung 2013 und den Read-Russia-Preis der Russischen Föderation 2014.
Štefan Vevar hat eine Fülle österreichischer Literatur ins Slowenische übertragen
Štefan Vevar wurde am 27. November 1953 in Slovenj Gradec, Slowenien, geboren. 1978 Abschluss des Germanistik- und Anglistikstudiums an der Philosophischen Fakultät in Ljubljana. 2003 bis 2008 Assistent an der Abteilung für Übersetzung der Laibacher Philosophischen Fakultät.
Vevar begann 1982 mit dem Übersetzen belletristischer Texte. Er hat eine Fülle österreichischer Literatur ins Slowenische übertragen (Adalbert Stifter, Hermann Broch, Robert Musil, Franz Kafka, Erich Fried, Thomas Bernhard, Peter Handke, Christoph Ransmayr, Robert Schindel, Vladimir Vertlib, Arno Geiger, Maja Haderlap u. a.) und deutsche Klassiker übersetzt (darunter Goethe, Schiller, Novalis, Heine).
1999 erhielt er den Slowenischen Nationalpreis für literarische Übersetzung, 2017 den Fabjan-Hafner-Preis.
[Text: Bundespressedienst des Bundeskanzleramts in Wien.]