Der Literaturübersetzer Markus Roduner wurde vom litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda für seine Übersetzungen litauischer Literatur ins Deutsche mit dem Ritterkreuz des Ordens „Für Verdienste um Litauen“ ausgezeichnet.
Markus Oskar Roduner, wie er mit vollem Namen heißt (oder auf Litauisch Markusas Oskaras Roduneris) wurde am 16. Februar, dem Unabhängigkeitstag des Landes, gemeinsam mit 33 anderen litauischen und ausländischen Staatsbürgern in der Hauptstadt Vilnius geehrt.
Mit verschiedenen Ordenskategorien wurden Personen bedacht, die sich um das Land verdient gemacht haben, darunter Archäologen, Dirigenten, Dichter, Schriftsteller, Gelehrte und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Einen Orden erhielt bei dieser Gelegenheit auch der nicht anwesende frühere amerikanische Verteidigungsminister James Mattis (auf Litauisch Džeimsas Matisas) für die strategische Verteidigungszusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Litauen.
Bedeutender Übersetzer aus dem Litauischen
Der gebürtige Schweizer gehört zu den bedeutendsten Übersetzern aus dem Litauischen. Sucht man bei Amazon nach dem Namen Markus Roduner, werden mehr als zwanzig Werke angezeigt.
Dazu gehören Die Regenhexe von Jurga Ivanauskaitė, Der Wald der Götter von Balys Sruoga und Tula von Jurgis Kunčinas. Roduner übersetzt aber auch zahlreiche weitere Autoren wie Alvydas Šlepikas, Rimantas Kmita, Dalia Staponkutė, Audrone Urbonaite oder Marius Ivaskevicius.
Slawistik, Baltistik und vergleichende Sprachwissenschaft studiert
Nach der Matura in Basel studierte Roduner Slawistik und Baltistik sowie historisch-vergleichende Sprachwissenschaft in Bern. Seit 1999 lebt er als Übersetzer und Lektor in Vilnius. Seit 2004 organisiert er das Prosafestival „Europäische Literaturtage“ in Litauen, seit 2013 auch ein internationales Festival für Kinder- und Jugendliteratur.
2018 mit Georg-Dehio-Buchpreis geehrt
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa hat Markus Roduner bereits 2018 als Übersetzer des Hauptpreisträgers Alvydas Šlepikas mit dem Georg-Dehio-Buchpreis geehrt.
Die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird an Autoren (und ggf. auch an deren Übersetzer) vergeben, die sich fundiert und differenziert mit den Traditionen und Wechselbeziehungen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinandersetzen.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Botschaft Litauen, Präsidialamt Litauen, etaplius.lt, Wikipedia.]