Es besteht noch Hoffnung für die Frankfurter Buchmesse

Frankfurter Buchmesse 2019
"Was wäre die (Welt-)Literatur ohne Übersetzer?" - Eine der vielen Diskussionsveranstaltungen am "Weltempfang", dem Zentrum für Politik, Literatur und Übersetzung auf der Frankfurter Buchmesse 2019. - Bild: Richard Schneider

Findet sie nun statt? Immerhin wurde das Münchner Oktoberfest bereits im April abgesagt. Andererseits ist eine Buchmesse kein Saufgelage.

Mit entsprechenden Vorkehrungen und ein wenig Disziplin sollte es möglich sein, die auch für Literaturübersetzer weltweit bedeutendste Veranstaltung dieser Art durchzuführen. Zumal 2020 deutlich weniger Aussteller und Besucher als sonst kommen dürften.

„Wunsch nach einem Stattfinden“ – Wichtige Angebote werden virtualisiert

Zum Stand der Diskussion haben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse am 6. Mai 2020 eine gemeinsame Erklärung abgegeben:

Logo Frankfurter Buchmesse 2020Aufgrund der Corona-Pandemie ist – wie für viele andere Wirtschafts- und Kulturveranstaltungen in Deutschland – die Organisation der Frankfurter Buchmesse 2020 mit einem hohen Maß an Unwägbarkeiten verbunden.

In der deutschen als auch in der internationalen Publishingbranche wird vielerorts der Wunsch nach einem Stattfinden der Frankfurter Buchmesse geäußert. Gleichzeitig steht außer Frage, dass auch im Oktober aufgrund von gesundheitspolitischen Überlegungen noch eine ganze Reihe an Einschränkungen für Veranstaltungen bestehen werden.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse sind derzeit im Austausch darüber, ob und wie sich vor diesem Hintergrund eine Buchmesse abhalten lässt. Das schließt auch die mögliche Virtualisierung wichtiger Angebote ein, wie zum Beispiel den Rechtehandel, Matchmaking, Präsentation der Neuerscheinungen, gesellschaftspolitische Diskussionen etc.

Eine wichtige Motivation der Organisatoren besteht darin, ein flexibles Modell der Buchmesse zu entwerfen, das es deutschen und internationalen Kunden ermöglicht, sich auch später im Jahr noch kurzfristig für eine Teilnahme entscheiden zu können.

Über die mögliche Ausgestaltung der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2020 wollen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse Ende Mai informieren.

Grenzen müssen bis dahin wieder geöffnet und Flugreisen möglich sein

Über eines sind sich alle Beteiligten einig: Eine Absage erst eine Woche vor Messestart – wie bei der Leipziger Buchmesse im Frühjahr – wird es nicht geben. Das hat damals viele Kleinverlage in eine äußerst prekäre Lage gebracht, weil viele Ausgaben bereits angefallen waren, aber keine Einnahmen mehr generiert werden konnten.

Die Entscheidung in Frankfurt fällt deshalb Ende Mai oder spätestens im Juni, also vier Monate vor dem geplanten Beginn.

Klar ist auch, dass gerade diese Messe mit weltweiter Bedeutung und einem hohen Anteil von Ausstellern und Besuchern aus dem Ausland nur dann als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden kann, wenn bis dahin die Grenzen wieder geöffnet und internationale Flüge möglich sind.

Es bleibt also spannend.

FBM 2019, Charlotte Collins
Podiumsdiskussion mit der Literaturübersetzerin – und Schauspielerin – Charlotte Collins (rechts), Co-Chair der britischen Translators Association innerhalb der Society of Authors, auf der Frankfurter Buchmesse 2019. – Bild: Richard Schneider

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rs