Deutsch-italienischer Übersetzerpreis für Verena von Koskull, Friederike Hausmann, Carola Köhler

Monika Grütters
Monika Grütters (CDU) hat Germanistik, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft studiert. Seit 2013 ist sie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. - Bild: Elke Jung-Wolf

Die Preisträger des Deutsch-italienischen Übersetzerpreises 2020 (Premio italo-tedesco per la traduzione) stehen fest. Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hat heute bekannt gegeben, dass die Jury entschieden hat, folgende Übersetzerinnen auszuzeichnen:

  • Verena von Koskull (Übersetzung Einzelwerk) – Ihre deutsche Übersetzung des opulenten italienischen Generationenporträts „Die katholische Schule“ von Edoardo Albinati (Berlin Verlag, 2018) überzeugt durch die besondere sprachliche Eleganz und Souveränität, mit der die Autorin die „schillernde sprachliche Physiognomie“ des Werkes „glänzend auf Deutsch zu vermitteln“ weiß, heißt es zur Begründung.
  • Friederike Hausmann (Lebenswerk) – Als „große Vermittlerin des italienischen Sachbuchs“ würdigt die Jury außerdem das Lebenswerk der deutschen Autorin und Übersetzerin. Das Gesamtwerk der promovierten Historikerin stehe für die „großen Tugenden des Übersetzerberufes: ästhetische Vielfalt auf der Grundlage einer profunden Bildung“.
  • Carola Köhler (Nachwuchsförderpreis) – Der Nachwuchsförderpreis 2020 geht an die in Berlin und Bari lebende Carola Köhler für ihre im Avant-Verlag veröffentlichten Übersetzungen der Graphic Novels von Zerocalcare „Kobane Calling“ und Manuele Fior „Die Tage der Amsel“.

Mehr als 70 Übersetzungen aus dem Italienischen ins Deutsche, die in den Jahren 2017, 2018 oder 2019 erschienen sind, waren als Preisvorschlag eingereicht worden. Das Preisgeld beläuft sich auf insgesamt 10.000 Euro.

Deutsch-italienischer Übersetzerpreis
Die Titelseiten der ausgezeichneten Übersetzungen sowie Friederike Hausmann, die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde (Bild: Christine Strub).

Übersetzer erweitern kulturelle Horizonte und ermöglichen Verständigung

Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärt: „Mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis würdigen wir die kunstfertige Arbeit dieser Übersetzerinnen, die mit ihren Werken unsere kulturellen Horizonte erweitern und uns so gedanklich auch persönlich über Ländergrenzen hinweg näher zusammenbringen.“

Preisübergabe in italienischer Botschaft mit Direktübertragung auf LCB-Website

Die Preisverleihung wird mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters und – aus Rom zugeschaltet – dem italienischen Kulturminister Dario Franceschini vor einem kleinen Kreis geladener Gäste stattfinden. Die Preisverleihung wird auf der Website des Literarischen Colloquiums Berlin (www.lcb.de) direkt übertragen.

Monika Grütters: „Gerade weil die Kunst des Übersetzens zu kultureller Verständigung und Annäherung einlädt, wollen wir verhindern, dass aus dem in diesen Zeiten gebotenen ‚social distancing‘ ein ‚cultural distancing‘ entsteht. Deshalb halten wir an der feierlichen Preisverleihung am 23. Juni in Berlin fest, die unsere Partner in der Italienischen Botschaft unter Einhaltung aller derzeitigen Standards ausrichten – vielen Dank dafür!“

Botschaft Italien, Berlin
Würdiger Rahmen: In der italienischen Botschaft in Berlin werden am 23. Juni 2020 in kleinem Kreis die Preise übergeben. Wer die Feierstunde live verfolgen möchte, kann dies auf der Website des LCB tun (www.lcb.de). – Bild: Achim Raschka

Übersetzerpreis wird alle zwei Jahre abwechselnd in Deutschland und Italien vergeben

Mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis werden seit 2007 abwechselnd Übersetzungen aus dem Italienischen ins Deutsche und aus dem Deutschen ins Italienische ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre entweder in Rom oder Berlin von der deutschen Kulturstaatsministerin bzw. dem italienischen Kulturminister vergeben.

In den Jahren zwischen den Preisverleihungen finden mehrtägige Treffen verschiedener Übersetzern aus Deutschland und Italien statt, die den fachlichen und persönlichen Austausch dieser für die kulturellen Beziehungen beider Länder entscheidenden Mittler vertiefen.

rs, BKM