LingaTel stellt Dolmetschdienst für Corona-Impfzentren

Impfstoff
Bild: Wilfried Pohnke / Pixabay

Die Münchner LingaTel GmbH wurde damit beauftragt, für mehrere Impfzentren einen Telefon- und Videodolmetschdienst einzurichten, wie es in einer Pressemitteilung des Sprachdienstleisters heißt. Ärzte sind durch diesen Service in der Lage, Impflinge jeglicher Herkunft zu beraten und über Risiken und Nebenwirkungen der Impfung aufzuklären.

Die Dolmetscher von LingaTel werden speziell für den Einsatz in den Impfzentren geschult und stehen während der Öffnungszeiten der Impfzentren sieben Tage die Woche von 7:00 bis 22:00 Uhr in einer Vielzahl von Sprachen auf Abruf zur Verfügung.

Lingatel-LogoDie Verdolmetschung kann dabei bei einem Beratungsgespräch vor Ort über Lautsprecher geführt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, über eine Dreierkonferenzschaltung das Gespräch auch per Telefon zu übersetzen.

Sebastian Schaller vom Bayerischen Roten Kreuz erläutert:

Ein im Impfzentrum physisch anwesender Dolmetscher wäre schwierig zu realisieren und teuer gewesen. Vor allem für über 15 verschiedene Sprachen, die nötig wären.

Der Dolmetschservice von LingaTel stellt hier eine einfache und attraktive Möglichkeit dar, die Kommunikation im Impfzentrum barrierefrei zu gestalten. Wir können garantieren, dass jederzeit kurzfristig ein Dolmetscher für unsere Impflinge zur Verfügung steht.

Ärzte können nur mit Dolmetscher ihrer Aufklärungspflicht nachkommen

Besonders relevant ist der Einsatz von Sprachmittlern bei der ärztlichen Beratung nicht deutschsprechender Impflinge vor der Impfung. Der Arzt unterliegt einer Aufklärungspflicht über Risiken und potenzielle Nebenwirkungen der Impfung.

Um dieser Pflicht rechtssicher nachzukommen, genügt es nicht, dem Impfling einen standardisierten Zettel über Risiken und Nebenwirkungen der Impfung in dessen Muttersprache in die Hand zu drücken. Vielmehr ist die Möglichkeit zu einer individuellen Beratung durch den Arzt notwendig.

Sprechen der Arzt und der Impfling nicht dieselbe Sprache, ist dafür ein Dolmetscher erforderlich. Deshalb hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in einem Schreiben an die Kreisverwaltungsbehörden die Bereitstellung von Dolmetschern ausdrücklich empfohlen.

Falls Dolmetscher vor Ort im Impfzentrum tätig sind, können diese auch bei der Telefonberatung und Terminvergabe unterstützend helfen. So lässt sich die Kommunikation von Angang an frei von Missverständnissen und damit zeit- und kostensparend durchführen.

Impfkampagne stark in Verzug

Die mehr als 400 deutschen Impfzentren waren Ende 2020 bereits einsatzbereit. Geplant war, ab Jahreswechsel mit Massenimpfungen im Schichtbetrieb zu beginnen. Dies verzögerte sich jedoch um mehrere Monate, weil nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stand. Viele Zentren haben deshalb auch Anfang März je nach Verfügbarkeit der Impfdosen nur an einzelnen Tagen oder nur nachmittags geöffnet.

red