Das Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm startet in eine neue Runde. Von Mai bis Ende August 2021 können sich junge Literaturübersetzer aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland für eine Teilnahme am Programm im Frühjahr 2022 bewerben, sofern eine ihrer Arbeitssprachen Französisch ist.
Aufgenommen werden fünf deutschsprachige und fünf französischsprachige Nachwuchs-Übersetzer. Diese lernen Verlage in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz kennen, arbeiten unter der Anleitung erfahrener Übersetzer an eigenen Projekten und erhalten ein monatliches Stipendium in Höhe von 900 Euro.
Seit 20 Jahren wird auf diese Weise der literarische Austausch zwischen dem deutschsprachigen und dem französischsprachigen Raum gefördert.
Seminare, Werkstätten, Vernetzung
Sechs Wochen lang (drei Wochen in Berlin beim Literarischen Colloquium Berlin und drei Wochen in Arles beim Centre International des Traducteurs Littéraires) arbeiten die Teilnehmer in Werkstätten an ihrem Übersetzungsprojekt. Diese werden von zwei renommierten Literaturübersetzerinnen angeleitet.
Vermittelt wird auch, wie man Verlegern Übersetzungsprojekte Verlegern vorstellt. Das Programm organisiert Verlagsbesuche in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, damit sich die Teilnehmer mit Verlegern und Lektoren vernetzen können.
Konzeption und Organisation durch Isabelle Liber und Claudia Hamm
Isabelle Liber hat Linguistik studiert, einen Studiengang deutscher und französischer Sprache und Literatur in Strasbourg und einen Master Verlagswesen an der Sorbonne abgeschlossen. Ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen veröffentlichte sie 2002 bei Actes Sud. 2005 nahm sie selbst am Goldschmidt-Programm teil.
Claudia Hamm ist die deutsche Mentorin der Literaturübersetzer und leitet das Übersetzerseminar im Literarischen Colloquium Berlin. Sie war 2007 selbst Stipendiatin des Goldschmidt-Programms und richtete 2017 und 2018 szenische Lesungen mit den Teilnehmern des Programms in Arles und Paris ein.
Schirmherr Georges-Arthur Goldschmidt
Seit 2007 ist Georges-Arthur Goldschmidt Schirmherr des nach ihm benannten deutsch-französischen Literaturübersetzer-Programms.
1928 in Reinbek bei Hamburg geboren, wird er 1938 nach Frankreich ins Exil gebracht, um einer Verfolgung als Jude zu entgehen. Goldschmidt nimmt die französische Staatsbürgerschaft an und das Französische wird seine Sprache. Bald macht er sich als Übersetzer deutscher Literatur einen Namen. Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer verfasst Goldschmidt zahlreiche Essays und autobiografische Texte.
Geldgeber
Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.
Weiterführender Link
- Alle für die Bewerbung notwendigen Informationen, Ansprechpartner und Adressen finden Interessenten unter der folgenden Adresse: www.buchmesse.de/goldschmidt
rs, FBM; Bildmaterial: FBM