Schutz und Förderung von Regional- und Minderheitensprachen: Beispiele für Erfolg versprechende Praktiken

Good Practice
Bild: EU

Das Sekretariat der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen hat eine Broschüre zum Thema „Schutz und Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen – Vielversprechende Praktiken in Europa 2015-2020“ veröffentlicht. Durch die Darstellung beispielhafter Maßnahmen aus den Jahren 2015 bis 2020 will die Publikation Entscheidungsträger, Politiker, Juristen und sonstige Fachleute dabei unterstützen, die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen umzusetzen. Ziel ist ein diskriminierungsfreier und offener Umgang mit dem mehrsprachigen Erbe Europas. Broschüre MinderheitensprachenDie Broschüre unterteilt sich in folgende Abschnitte:

  • Rationale: Setting the scene
  • Examples of promising practices
  • Managing and working in regional or minority languages
  • Use of regional or minority languages during the COVID-19 pandemic
  • Promising practices in view of the acceptance of the European Charter for Regional or Minority Languages
  • Alphabetical index of regional, minority oder majority languages and groups of languages or dialects mentioned in the booklet

In ganz Europa gibt es vielfältige Initiativen, Programme und Maßnahmen von Staaten und Nichtregierungsorganisationen, die sich bemühen, die Sprecher von Regional- oder Minderheitensprachen zu unterstützen. Die Charta wurde jedoch nicht von allen Mitgliedsstaaten des Europarates unterzeichnet und wird auch von den Unterzeichnern nicht konsequent umgesetzt. Unsicherheiten bestehen darin, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um eine breitere Verwendung von Regional- und Minderheitensprachen anzuregen. Die Broschüre beschreibt deshalb die wesentlichen Faktoren von Initiativen, die sich in dieser Hinsicht als effizient und wirksam herausgestellt haben. Die EU-Publikation hebt hervor, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wiederholt auf die Verpflichtung hingewiesen hat, die besonderen Bedürfnisse von Minderheiten zu berücksichtigen. Die Mitgliedsstaaten seien zum Schutz der Sicherheit, Identität und Lebensweise von Minderheiten verpflichtet, unter anderem auf der Grundlage des Rahmenübereinkommens des Europarats zum Schutz nationaler Minderheiten und der Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Sowohl die europäische Gesetzgebung als auch die Rechtsprechung zielen darauf ab, die Interessen von Minderheiten zu wahren und die für die gesamte Gesellschaft wertvolle kulturelle Vielfalt zu erhalten. Angehörige nationaler Minderheiten haben das Recht, ihre Erstsprachen zu verwenden und Bildung in diesen Sprachen zu erhalten.

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