Uni Trier startet englischsprachigen Masterstudiengang „Natural Language Processing“

Universität Trier, Haupteingang
Der Haupteingang der Universität Trier. - Bild: Uni Trier

Sprachassistenzsysteme für Smartphones, hilfreiche Chatbots für Unternehmenswebsites oder das automatisierte Aufspüren von Beleidigungen und Falschmeldungen im Rahmen der Überwachung Sozialer Medien – diese Anwendungen sind nur durch eine computerbasierte Verarbeitung menschlicher Sprache möglich. Zurzeit mangelt es an Entwicklern solcher Zukunftstechnologien.

Die Universität Trier hat deswegen den neuen Masterstudiengang „Natural Language Processing“ entwickelt, der zum Wintersemester 2021/22 startet. Schon die Bezeichnung soll die internationale Ausrichtung verdeutlichen. Deutschlandweit ist es der erste Masterstudiengang mit diesem Namen.

Künstliche Intelligenz und computerlinguistische Methoden bilden die inhaltlichen Schwerpunkte des Studiums. Studierende beschäftigen sich mit jeglicher Form der Sprache im digitalen Raum, von geschriebenen Texten, über die gesprochene Sprache bis hin zu audiovisuellen und Sozialen Medien. Sie lernen Algorithmen verstehen und zu entwickeln, die Sprache analysieren, verwalten und auch generieren.

Gigantische Menge an Sprachdaten lässt sich nur noch automatisiert kontrollieren

Derartige Techniken sind notwendig, weil die Datenmengen, die im Sekundentakt durch das Internet und in Unternehmen oder Behörden fließen, nicht mehr von einzelnen Menschen überblickt und verarbeitet werden können.

„Unsere Studierenden finden die technisch möglichen Antworten auf die heutigen Probleme der Gesellschaft. Es ist eine enorme Herausforderung, für die man ein umfangreiches Know-how braucht. Das vermitteln wir praxisnah in unserem Studienangebot“, erklärt Computerlinguist Prof. Dr. Achim Rettinger das Anliegen des Studiengangs.

Der neue Masterstudiengang bündelt fachübergreifend Expertisen aus den Bereichen der Informatik, Linguistik und der Künstlichen Intelligenz. Neben den Pflichtveranstaltungen bestimmen die Studierenden einen Teil ihrer Studieninhalte selbst und geben damit ihrem beruflichen Profil eine individuelle Ausrichtung. Dafür können sie ausgewählte Lehrveranstaltungen aus dem gesamten Studienangebot der Universität Trier und der Universität der Großregion wählen.

Universität Trier
Das Auditorium Maximum der Universität Trier. – Bild: Uni Trier

Fortführung des Bachelorstudiengangs „Sprache, Technologie, Medien“

Mit dem neuen Master knüpft die Computerlinguistik der Universität Trier an ihren im Sommer 2020 gestarteten Bachelorstudiengang „Sprache, Technologie, Medien“ an. In vier Semestern vertieft der Masterstudiengang „Natural Language Processing“ das Wissen aus dem sechssemestrigen Grundlagenstudium. Die Studenten sollen neue Methoden erforschen und neuartige Experimente in einem schnell wachsenden Forschungsgebiet durchführen.

Der Masterabschluss schaffe gute Voraussetzungen, um in Technologie-Unternehmen, Behörden und Startups eingesetzt zu werden oder in einem Forschungsprojekt, unternehmensnah oder grundlagenforschungsorientiert an einer Universität zu promovieren, so die Initiatoren.

Universität Trier, Bibliothek
Blick in den Lesesaal der Universitätsbibliothek. – Bild: Uni Trier

Zugangsvoraussetzungen

Für das Masterstudium ist die Zugangsvoraussetzung ein äquivalenter Bachelorabschluss der Computerlinguistik, Informatik, Datenwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Sprachwissenschaft oder ein auf Künstliche Intelligenz bezogener Studiengang. Die Grundlagen des Programmierens können mitgebracht oder erlernt werden.

Da die Unterrichtssprache Englisch ist, sind gute mündliche und schriftliche Englischkenntnisse erforderlich.

Der neue Master of Science „Natural Language Processing“ startet zum Wintersemester 2021/22 an der Universität Trier. Bewerbungen sind bis zum 15. September 2021 möglich. Ausländische Studierende aus der Europäischen Union können sich bis zum 31. Juli 2021 bewerben.

Universität Trier, Campus
Der grüne Campus der Universität Trier. – Bild: Uni Trier

Universität Trier

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