
Ein Trend, der mit Beginn der Corona-Pandemie ins Rollen kam, scheint sich auch auf lange Sicht zu etablieren: das Ferndolmetschen. Die Dolmetscher sitzen dabei nicht mehr wie gewohnt am Veranstaltungsort, sondern werden per Audio- und/oder Videoübertragung von außen zugeschaltet. Teilnehmer und Zuschauer einer Online-Konferenz können die gewünschte Sprache an ihrem Computer auswählen.
In Zeiten der Kontaktbeschränkungen waren reine Online-Veranstaltungen mit Ferndolmetschern die einzig praktikable Möglichkeit, mehrsprachige Konferenzen durchzuführen.
Nach Beendigung des letzten Lockdowns und der schrittweisen Entwicklung hin zu einer neuen Normalität zeigt sich, dass Online- und Hybridveranstaltungen wohl auch in Zukunft gang und gäbe sein werden.
Technik und Datenübertragung müssen zuverlässig funktionieren
Die Bedingung für eine erfolgreiche Durchführung ist dabei eine sichere und funktionierende Technik – und Dolmetscher, die sich damit auskennen.
Wer Mitglied im Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) ist, bringt hierfür bereits die nötigen Voraussetzungen mit.

Berufsbild hat sich durch Pandemie rapide verändert
Mit den Online- und Hybridformaten hat sich auch das Berufsbild der Konferenzdolmetscher verändert. Zuvor bereits absehbare Entwicklungen – wie die Möglichkeiten zum Ferndolmetschen – haben sich unter den Bedingungen der Pandemie enorm beschleunigt. Denn sie boten die einzige Möglichkeit, im Lockdown internationale Konferenzen und Besprechungen abzuhalten.
„Wir sind mittlerweile beides: Konferenzdolmetscher und Technikanbieter“, bekräftigen die VKD-Mitglieder Sandra und Matthias Haldimann, die zusammen die Haldimann Interpreting & Translation GbR führen.
„Während vor der Covid-19-Pandemie der Tätigkeitsschwerpunkt klar auf dem Dolmetschen lag, wird jetzt zunehmend auch unsere technische Expertise nachgefragt“, erklärt Matthias Haldimann.
Neue Aspekte: Konferenz-Software, Datenübertragung, Technik, Datenschutz
Damit während der Veranstaltung alles glatt geht, empfiehlt es sich, die Dolmetscher möglichst früh in die Organisation mit einzubinden.
„Im Vorfeld müssen viele grundsätzliche Dinge geklärt werden“, sagt Sandra Haldimann. „Das fängt bei der Auswahl der Konferenz-Software an, reicht über die notwendigen Datenübertragungsraten und das Equipment, bis hin zur Einhaltung des Datenschutzes sowie sicherheitsrelevanter Aspekte bei Veranstaltungen mit sensiblen Inhalten.“

Verband bietet Fortbildungen im Ferndolmetschen an
Um das technische Know-how zu erlangen und zu erweitern, bietet der VKD allen Mitgliedern eine Reihe von Fortbildungen an und stellt weitere Informationen sowie ein breites Netzwerk zur Verfügung.
„Der Verband ermöglicht es uns, bei Bedarf Know-how von Kolleginnen und Kollegen einzuholen und uns untereinander über unsere Erfahrungen auszutauschen. Das hilft uns ungemein, unser Wissen zu erweitern und die Qualität unserer Dienstleistungen hochzuhalten“, so Matthias Haldimann.
VKD versteht Verbandsmitgliedschaft als Gütesiegel
Unternehmen und Organisationen können bei der Auswahl professioneller Dolmetscher davon ausgehen, dass die Mitgliedschaft im VKD ein Indikator für professionelles Dolmetschen ist – unter Zuhilfenahme einer zuverlässigen und sicheren Konferenz-IT.
Nach Angaben des Verbandes verfügen die Mitglieder nachweislich über die entsprechende Kompetenz, fachlich versiert zu beraten und die am besten geeignete technische Lösung für jede Veranstaltung zu finden.
Auf seiner Website bietet der VKD ausführlichere Informationen für die Auftraggeber von Dolmetschleistungen an:
- Leitlinie zum Ferndolmetschen
- Flyer „Ferndolmetschen mit Videokonferenztool“
- Empfehlungen für sicheres Dolmetschen unter Pandemie-Bedingungen
Für Dolmetscher:
- Checkliste bei RSI-Anfragen (Remote Simultaneous Interpreting)
Weiterführender Link
VKD