Tag der Muttersprache: Tiroler Landesrätin würdigt 250 Sprachen in Österreich

Gabriele Fischer
Gabriele Fischer von den Grünen ist in der Tiroler Landesregierung für Soziales und Integration zuständig. - Bild: Berger / Land Tirol

Der heutige 21. Februar ist der von der UNESCO ausgerufene Internationale Tag der Muttersprache. „Es ist ein Erinnerungstag für die kulturelle Vielfalt und die Mehrsprachigkeit“, erklärt dazu Gabriele Fischer, die in der Landesregierung Tirol für Soziales zuständig ist.

Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenunterricht sieht die Integrationslandesrätin dabei als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt:

Mehrere Sprachen verstehen und sprechen zu können dient nicht nur der persönlichen Entwicklung, sondern prägt auch das Verständnis für andere Kulturen und den Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen. Die Sprache ist ein wesentliches Kriterium, um sich wohlzufühlen und Heimat zu finden.

250 Sprachen in Österreich – 19 Prozent der Tiroler keine Staatsbürger

In Österreich werden rund 250 verschiedene Sprachen gesprochen. Neben Deutsch sind die fünf häufigsten Serbokroatisch, Türkisch, Englisch, Ungarisch und Polnisch (Statistik Austria, 2001).

Von den insgesamt rund 757.000 in Tirol lebenden Menschen sind 19 Prozent (143.000 Personen) keine österreichischen Staatsbürger (Landesstatistik Tirol, 2021). Für viele von ihnen ist Deutsch eine Zweitsprache. Landesrätin Fischer:

Wir erleben in Tirol eine Vielfalt von Sprachen, was eine große kulturelle Bereicherung darstellt. Die eigene Muttersprache ist dabei im wahrsten Sinne des Wortes die ‚Mutter aller Sprachen‘, denn sie ist die Grundlage für den Erwerb einer Zweit- oder Drittsprache.

Eine mehrsprachige Gesellschaft ist eine vielfältige Gesellschaft. Die Muttersprachen aller in Tirol lebenden Menschen sind daher ein wertvolles Gut – es sind die Wurzeln, die gepflegt werden wollen, damit Integration gelingt.

Corona-Informationen in Muttersprachen, Impfung mit Dolmetschern

Gerade bei sehr komplexen und zugleich hochsensiblen Themen wie der Gesundheit kann es in einer Fremdsprache zu Missverständnissen kommen. „In unserer Muttersprache verstehen wir mehr sprachliche Nuancen und Details. Muttersprache gibt Sicherheit“, betont die Integrationslandesrätin. Aus diesem Grund setzt das Land Tirol bereits seit Beginn der Corona-Pandemie auf mehrsprachige Informationen rund um das Coronavirus sowie das Test- und Impfangebot.

Als zusätzliche Leistung wird in der Messehalle Innsbruck ein kostenloses mehrsprachiges Impfangebot in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zur Verfügung gestellt. Der erste Termin am 16. Februar stieß auf rege Nachfrage. Am Mittwoch, den 23. März 2022, wird das Angebot von 14 bis 18 Uhr wiederholt.

Eine sprachliche Unterstützung gibt es für die Sprachen Arabisch, Dari/Farsi, Türkisch, Bosnisch/Serbisch/Kroatisch (BKS) und Russisch. Eine Impfung mit Unterstützung der Dolmetscher kann mit oder ohne Termin wahrgenommen werden. Die Dolmetscher werden vonseiten des ÖIF gestellt.

Land Tirol