„Mein Schul-Russisch ist natürlich ein bisschen rostig. Hierfür bitte ich um Nachsicht“, schreibt Gregor Gysi auf Facebook, wo er ein fünfminütiges Video präsentiert, in dem er sich auf Russisch an russische Staatsbürger in Russland und Deutschland wendet.
Darin sagt der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke unter anderem:
Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger in Russland, liebe Bürgerinnen und Bürger der russischen Gemeinden in Deutschland!
Ich möchte mich heute an Sie mit dem dringenden Appell wenden, alles in Ihrer Kraft Stehende zu tun, um den Krieg, den Russland in Ihrem Namen in der Ukraine führt, zu beenden. Zeigen Sie Ihrer Regierung, dass dieser Krieg nicht im Namen der Menschen in Russland geführt wird und deshalb sofort beendet werden muss!
Anderenfalls riskiere man einen Flächenbrand in Europa.
Er habe sich in den vergangenen 30 Jahren stets für ein europäisches Sicherheitssystem unter Einschluss von Russland und einen respektvollen Umgang mit dem Land eingesetzt.
Zwar könne man (als Russe) durchaus Kritik an der Regierung der Ukraine üben. Und natürlich hätten die NATO-Staaten Fehler begangen. Die Fehler der anderen Seite rechtfertigten aber keinen Krieg.
Ich weiß, es ist in Russland deutlich schwerer auf die Straße zu gehen und gegen den Krieg zu protestieren als in Berlin. Deshalb habe ich umso größeren Respekt für alle, die das tun. Millionen können nicht eingesperrt werden.
Gysi schließt mit den Worten: „Ich bitte Sie, ächten Sie diesen Krieg.“
Die Erklärung in ganzer Länge (Untertitel aktivieren):
Die Zahl der in Deutschland lebenden Russen wird auf 250.000 geschätzt, die Zahl der Russlanddeutschen, die ebenfalls als Überträger der Botschaft nach Russland dienen könnten, beläuft sich auf 2,3 Millionen.
Richard Schneider