Die Europäische Kommission hat am 1. April 2022 in Brüssel die 27 jungen Gewinnerinnen und Gewinner des Übersetzungswettbewerbs Juvenes Translatores ausgezeichnet.
Die Teilnehmer konnten aus jeder beliebigen der 24 EU-Amtssprachen in eine zweite übersetzen. Von den 552 verfügbaren Sprachkombinationen nutzten die 2.940 Nachwuchsübersetzer aus 689 Schulen, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, 153. Darunter waren so exotische Kombinationen wie Portugiesisch-Finnisch, Bulgarisch-Schwedisch oder Slowakisch-Griechisch.
EU-Kommissar Johannes Hahn, zuständig für Haushalt und Verwaltung, sagte:
Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs „Los geht‘s – in eine grünere Zukunft!“ steht für die Absicht der EU, auf ein besseres, grüneres und digitaleres Europa hinzuarbeiten. Und dieses Jahr, das auch das Europäische Jahr der Jugend ist, eignet sich besonders gut, um die jungen Gewinnerinnen und Gewinner und ihr Übersetzungstalent zu feiern. Ich möchte ihnen und auch ihren Lehrkräften gratulieren, die ihren Schülerinnen und Schülern die Liebe zu Sprachen vermitteln.
Positive Rückmeldungen aus den Schulen
Die zahlreichen positiven Rückmeldungen lassen darauf schließen, dass der Wettbewerb im Alltag der Teilnehmer eine willkommene Abwechslung bot. So lautete das Feedback einer estnischen Schule: „Dies war eine wunderbare Chance für unsere Schülerinnen und Schüler. Nachdem sie ihre Übersetzungen fertiggestellt hatten, tauschten sie sich darüber aus, was sie über das Übersetzen gelernt hatten. Wirklich eine enorme Bereicherung für unseren Sprachunterricht!“
27 Gewinner plus 219 lobende Erwähnungen
Die 27 Gewinner (einer pro EU-Mitgliedstaat) wurden von den Übersetzern der Europäischen Kommission unter 2.940 Teilnehmenden aus Schulen in ganz Europa ausgewählt. 219 Schüler erhielten darüber hinaus eine lobende Erwähnung für herausragende Übersetzungen.
Der Wettbewerb Juvenes Translatores (Lateinisch für „junge Übersetzer“) wird seit 2007 alljährlich von der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ausgerichtet.
Schon für viele war der Wettbewerb ein Wendepunkt in ihrem Leben. Einige haben sich für ein Übersetzungsstudium entschieden, andere sind später als Praktikant oder Vollzeitübersetzer in den Übersetzungsdienst der Europäischen Kommission eingetreten.
Erlernen von Fremdsprachen fördern, für Übersetzerberuf werben
Ziel des Wettbewerbs ist es, das Erlernen von Fremdsprachen in Schulen zu fördern und jungen Menschen einen Eindruck davon zu vermitteln, was es heißt, Übersetzer zu sein. Der Wettbewerb richtet sich an 17-Jährige an weiterführender Schulen. Er findet EU-weit zeitgleich an allen ausgewählten Schulen statt.
Die Mehrsprachigkeit und damit auch die Übersetzung haben seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaften einen festen Platz in der EU. Die Sprachenregelung war Gegenstand der allerersten Verordnung aus dem Jahr 1958 (Verordnung (EWG) Nr. 1 des Rates). Seitdem ist die Zahl der Amtssprachen mit den verschiedenen EU-Erweiterungen von 4 auf 24 gestiegen.
Gewinner in den deutschsprachigen Ländern
- Deutschland: Joelle Nies, FR-DE, Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda, Fulda
- Österreich: Sandrina Picha, EN-DE, Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Stainach, Stainach-Pürgg
- Luxemburg: Jan Hübel, EN-DE, Ecole Européenne Luxembourg II, Bertrange
Gewinner, die Deutsch als Ausgangssprache gewählt hatten
- Frankreich: Téophane Balloy, DE-FR, Lycée Marguerite de Flandre, Gondecourt
- Schweden: Alva Tjulin, DE-SV, Tyska skolan, Stockholm
- Tschechien: Albert Horáček, DE-CS, Gymnázium Evolution s.r.o., Prag
- Ungarn: Szántó Hanna, DE-HU, Deutsche Schule Budapest, Budapest
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